Fanartikel: Gute Umsätze zur Fußball-EM

Hersteller und Sportgeschäfte haben viel zu tun. Auch das Trikot für 80 Euro ist gefragt.

Kempen/Nettetal. Die Fußball-Europameisterschaft ist ein gutes Geschäft — nicht nur rund um die Stadien in Polen und der Ukraine. Auch der Fanartikelverkauf hierzulande läuft ungebrochen, wie Händler bestätigen. Die WZ hat sich in der Region umgehört, ob die Geschäftsleute auch tatsächlich einen Grund zum Jubeln haben.

„Die große Auftrags- und Druckphase zur EM hatten wir bereits im Sommer und Herbst 2011“, sagt Lars Bühler, Marketingleiter der Lobbericher Firma Suthor. Für den Hersteller von Fanartikeln wie Wimpelketten, Papierfähnchen, Tröten und Luftballons ist der Fußball ein lohnendes Geschäft. „Unsere Vorteile sind die kurze Produktionszeit und eine schnelle Logistik“, sagt Bühler.

Im Gegensatz dazu sei es um die Olympischen Spiele, die in diesem Sommer in London stattfinden, ruhig, so Bühler: „Da stag-niert der Werbemittelhandel. Schuld sind zahlreiche Copyrights und Trademarks, die sehr teuer sind.“ Kurz vor EM-Beginn kommen Privat- und Geschäftsleute zum Lagerverkauf (siehe Kasten), um sich einzudecken. „Für uns ist das ein kleinerer Teil des Geschäfts“, sagt Bühler.

„Die Fans kaufen spät“, weiß auch Dietmar Nopper, Geschäftsführer von Sport Allertz in Kaldenkirchen an der Poensgenstraße 5. Erst am Tag des ersten Deutschland-Spiels gingen dort viele Trikots über die Ladentheke. Die sind mit 80 Euro nicht günstig, aber begehrt. Nopper: „Vor allem die grünen Auswärts-Trikots werden nachgefragt.“

Ausverkauft waren die auch bei Sport Krahn in Kempen am Studentenacker 5 schnell. Damit hatte man gerechnet und gleich nachbestellt. Weiterhin erhältlich sind dort Fußbälle, Bettwäsche und schwarz-rot-goldene Fähnchen.

Die 80 Euro fürs adidas-Trikot relativiert Axel Lohan, Inhaber zweier Intersport-Läden in Lobberich, Hochstraße 11, und Brüggen: „Die Leibchen gelten für zwei Jahre, bis zur nächsten WM.“ Dennoch sei bei Fans die preisliche Schmerzgrenze erreicht, so Lohan weiter.

Mehr zahlt nur, wer den eigenen Namen auf dem Rücken tragen möchte. „Wir haben in zehn Tagen über 1000 Trikots beflockt“, sagt Oliver Högel vom Kempener Textildruck Högel, Hooghe Weg 15a. Die Fußball-EM ist eben ein gutes Geschäft.

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