Familie aus Kempen Familie reist mit dem Wohnwagen durch Europa

Kempen. · Familie Ochs aus Kempen wagt trotz der Corona-Pandemie den Urlaub im Ausland. Den Vieren ist bewusst, dass sie vielleicht nach kurzer Zeit umkehren müssen, sollte sich die Lage verschlechtern. Wir haben Karin und Marcel Ochs und ihre Kinder Franziska und Josefine kurz vor ihrer Abreise besucht.

 Marcel, Franziska, Josefine und Karin Ochs aus Kempen (v.l.) sind startklar für den Campingurlaub.

Marcel, Franziska, Josefine und Karin Ochs aus Kempen (v.l.) sind startklar für den Campingurlaub.

Foto: Wolfgang Kaiser

Seit zwei Jahren macht Familie Ochs aus Kempen Urlaub in ihrem über sieben Meter langen Wohnwagen. Vom Zelten sind sie umgestiegen und nutzten seitdem alle Brückentage und Ferien, um Camping-Urlaub in verschiedenen Ländern Europas zu machen. Doch die Corona-Pandemie hat die Pläne der vierköpfigen Familie wie auch vieler anderer erheblich durcheinander gebracht. Lange stand der Sommerurlaub deshalb unter keinem guten Stern. „Nachdem der Osterurlaub ins Wasser gefallen war und die Prognosen nicht gut waren, haben wir lange überlegt, ob wir es überhaupt wagen sollen, in den Sommerferien zu verreisen“, sagt Karin Ochs.

Als junges Paar sind Karin (40) und Marcel (43) Ochs schon viel gereist. Damals waren sie vor allem mit dem Flugzeug unterwegs, haben in Hotels übernachtet. Doch die Zeiten haben sich mit zwei Kindern geändert. „Jetzt empfinde ich es im Hotel stressig und zudem ist es auch teuer“, sagt Karin Ochs.

 Von Kempen aus soll es für Familie Ochs mit dem mehr als sieben Meter langen Wohnwagen über Österreich nach Kroatien gehen. Auf der Rückreise sind noch ein paar Tage in Slowenien geplant.

Von Kempen aus soll es für Familie Ochs mit dem mehr als sieben Meter langen Wohnwagen über Österreich nach Kroatien gehen. Auf der Rückreise sind noch ein paar Tage in Slowenien geplant.

Foto: Wolfgang Kaiser

Mit dem Wohnwagen sind sie nun unabhängig. Ferien in Dänemark verbringen, Pyramiden in Ägypten bestaunen, wandern im Zillertal oder Strandurlaub in Italien: Es könnte so schön sein. Doch viele Familien sind in diesen Ferien verhalten, setzen lieber auf Tagesausflüge in der Umgebung. Andere verbringen einige Tage in Holland, Bayern oder an der Ostsee.

Auch Familie Ochs möchte wegfahren und reist sogar durch Deutschland, über Österreich nach Kroatien und auf dem Rückweg verbringen die Vier ein paar Tage noch in Slowenien. „Wir haben den Kindern gesagt, dass kurzfristig noch alles ins Wasser fallen kann, je nachdem wie sich die Corona-Zahlen entwickeln“, erklärt die 40-jährige Karin Ochs. Während des Lockdowns ist Familie Ochs virtuell gereist: Vater Marcel und Mutter Karin waren mit ihren Töchtern Franziska (9) und Josefine (7) in der Türkei, in Syrien, Italien und Kroatien. Sie haben kulinarische Spezialitäten des Landes gekocht, Fahnen gemalt und Plakate erstellt mit allerlei Informationen rund um das jeweilige Land, dessen Gewohnheiten, Sprache und Sehenswürdigkeiten.

Online über die aktuellen Entwicklungen informieren

Nun steht tatsächlich der Urlaub mit dem Wohnwagen an: Für einen Urlaub in Deutschland haben sie sich bewusst nicht entschieden: „Ich denke, dass es dort sehr voll sein wird, weil viele im Lande bleiben wollen, das war für uns deshalb keine Option“, sagt die Kempenerin. Viel Verunsicherung hat es bei den Ochs gegeben, denn auch Frankreich und Italien, Spanien fallen raus. Online informieren sich die Eltern regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen in den jeweiligen Ländern. „Uns ist klar, dass wenn sich die Lage verschlechtert, wir sofort zusammenpacken und nach Hause fahren, auch wenn wir vielleicht gerade angekommen sind“, sagt die zweifache Mutter. Ihre Freundin wollte sie mit ihrer Familie ursprünglich begleiten, doch sie sagte ab, denn sie hätten fliegen müssen. „Dafür habe ich volles Verständnis. Jeder muss für sich selbst entscheiden und mit einem guten Gefühl verreisen“, so Ochs.

Die Vorfreude sei anders als in den vergangenen Jahren. Die Familie hat aufgrund der aktuellen Situation alles flexibel gestaltet und kann auch kurzfristig kostenfrei stornieren: „Zumindest den Großteil, so bleiben wir nicht auf hohen Stornokosten sitzen“, erzählt Karin Ochs. Die Masken sind eingepackt, auch die Medikamente, die sie hoffentlich auf ihrer Reise nicht brauchen werden. „Für die ersten Tage haben wir genug Lebensmittel eingepackt und können uns selbst versorgen“, sagt siee. Dann kann es losgehen: 1200 Kilometer liegen vor ihnen und damit beginnt wieder ein neues Abenteuer, dass sie mit der Einhaltung der Corona-Maßnahmen in vollen Zügen genießen wollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort