Fachtagung Denkmalexperten aus ganz NRW tagen in Kempen

Kempen. · Entwicklung historischer Ortskerne im Blick.

Wenn in der Kempener Altstadt saniert oder neu gebaut werden soll, sorgt dies regelmäßig für Diskussionen. Sind die Pläne mit dem Denkmalschutz vereinbar? Passt das ins Stadtbild? Kann man damit den heutigen Anforderungen gerecht werden? Die Bauprojekte an der Peterstraße 20, an der Ellenstraße 15 oder am Buttermarkt 10 sind nur einige Beispiele dafür. Kempen ist mit diesen Fragen nicht allein.

Darum widmet sich die Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in NRW, in der die Stadt Kempen Mitglied ist, diesem Thema intensiv. Am Donnerstag fand nun ein Fachdialog in Kempen statt, in dem sich rund 40 Fachleute aus Denkmalpflege, Stadtplanung und Stadtentwicklung austauschten.

Kempen ist eine von
sechs Referenzstädten

Im Herbst 2018 wurde eine Studie zur „Modellhaften Analyse und Deutung von Bautraditionen in den historischen Stadt- und Ortskernen in NRW“ beauftragt. Die Büros Reicher Haase Assoziierte (RHA) und Stadtguut sollen eine übertragbare Methodik erarbeiten. Kempen ist eine von sechs Referenzstädten.

Bürgermeister Volker Rübo begrüßte die Teilnehmer des Fachdialogs im Kulturforum Franziskanerkloster. Er gab einen kurzen Überblick über die Geschichte der Stadt und schilderte, dass das Bauen in der Altstadt immer wieder vor Herausforderungen stelle. Man müsse ständig entscheiden, wie man die Stadt weiterentwickeln könne. Da sei der Blick auf Genese und Substanz wichtig. Daher freute sich Rübo, dass Kempen als Referenzstadt für die Analyse ausgewählt wurde. Er verspricht sich davon hilfreiche Erkenntnisse für Neubauvorhaben und Hinweise auf rechtliche Grundlagen.

Reiner Austermann, Bürgermeister der Stadt Lemgo und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft, machte deutlich, welch hohen Stellenwert diese Untersuchung für die Arbeitsgemeinschaft habe. Jede Stadt wolle ihre Unverwechselbarkeit erhalten. Wie das geht, was man dafür tun muss und wie man Fehlentwicklungen vermeiden könne, dabei soll diese Analyse helfen.

Bei der Tagung wurde ein erster Zwischenstand dieser Untersuchungen vorgestellt. Dafür wurden Bestand, bestehende Strukturen und historische Entwicklungen der einzelnen Städte untersucht. Daraus soll ein Handbuch entstehen, das auch anderen Städten und Gemeinden konkrete Handlungsempfehlungen und Check-Listen an die Hand gibt, erläuterte Holger Hoffschröer vom Büro RHA. Herausforderungen und auch gute Beispiele sollen darin benannt werden.

In Kleingruppen wurde im Anschluss weitergearbeitet. Die Ergebnisse der Analyse sollen dann bei einer Fachtagung im November präsentiert werden.

Kempen gehört der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadt- und Ortskerne in NRW seit 30 Jahren an. Weitere Mitglieder in der Region sind Bedburg mit Kaster, Düsseldorf mit Kaiserswerth, Kalkar, Korschenbroich mit Liedberg, Krefeld mit Linn und Wachtendonk.

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