Es bleibt dabei: Keine faire Schokolade in Martinstüten

Trotz der Kritik vieler Kempener will der Martinsverein an seinem Beschluss festhalten.

Kempen. Fair gehandelte Schokolade wird es auch künftig nicht in den Kempener Martinstüten geben. Das sei ein demokratischer Beschluss des Martinsvereins gewesen, sagte der Vorsitzende Karl-Heinz Hermans am Donnerstagabend bei der Abschlussversammlung im Kolpinghaus. Außerdem wünsche er sich nun ein Ende der Diskussion: „Ich meine, es müsste langsam gut sein.“

In den vergangenen Wochen gab es viel Kritik an der Entscheidung, auf faire Schokolade zu verzichten. Viele Kempener brachten ihre Enttäuschung darüber in Leserbriefen an die WZ zum Ausdruck: Andere Martinsvereine — zum Beispiel in St. Hubert — hätten die fairen Waren längst in der Tüte.

„Andere Vereine schütten auch keine Prämien für die schönsten Fackeln aus“, erklärte Hermans am Freitagnachmittag auf Anfrage der WZ. Der Kempener Martinsverein setze das Geld lieber für diesen Zweck ein. „Auch über diesen Weg wird ja Geld für die gute Sache gespendet“, sagt Hermans. In der Regel geben die Kempener Kinder einen Teil der Fackel-Prämien an wohltätige Zwecke weiter. Auch so werde in Kempen der Martins-Gedanke des Teilens gelebt.

Der Vorstand werde die Diskussion im nächsten Jahr nicht erneut führen. „Der demokratisch gefasste Beschluss gilt weiterhin“, sagt der Alt-Bürgermeister.

Zurück zur Versammlung vom Donnerstag: Insgesamt zog Hermans eine positive Bilanz des Zuges. Zur Erheiterung begrüßte er Martinsdarsteller „Jüppi“ Trienekens als „doppeltes Lottchen“. Hatte dieser doch in diesem Jahr auch den Zug in Ziegelheide auf dem Pferd angeführt.

Karl-Heinz Hermans bedankte sich bei den vielen Helfern, die den Zug erst ermöglichten. Sein Dank galt auch den Schulen für die schönen Fackeln und den vielen Kempener Bürgern, die ihre Häuser geschmückt hatten.

11 780 Euro gibt es für die Schulen und Gruppen als Fackelprämie, davon 27 als „Sonderpreise“ à 150 Euro, 60 als „Normalprämien“ in Höhe von 130 Euro. Die Kindergärten in Kempen erhalten insgesamt 4830 Euro. Geschäftsführer Christoph Endres lobte die Kindergärten für ihre schönen Laternen. Der Kleinkinderzug könne schon fast mit dem Zug der Schulkinder mithalten, meinte er.

Wiederum konnte der Verein das Sammelergebnis steigern, berichtete Kassenwart Rainer Hamm. 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr kamen zusammen. Gekostet hat der gesamte Zug 34 400 Euro für die Befüllung der Blo-ese, die Fackelprämien, sowie für Musikkapellen, Feuerwerk und sonstige Kosten.

Langjährige Sammler wurden im Rahmen der Versammlung geehrt: Werner Bruckmann (40 Jahre), Dieter Leenen (35 Jahre), Marianne Keysers, Peter Krause, Matthias Strucken, Peter Trecker (jeweils 30 Jahre) Liesel Lamozik, Manfred Messing, Christian Wefers (jeweils 25 Jahre). Ausgezeichnet wurde auch Walter Weegen, der nicht nur seit 30 Jahren sammelt, sondern auch lange Jahre fürs Füllen der Blo-ese sorgte. bu/tkl

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