Person ist in Isolation - Gesundheitsamt mit Kontaktpersonen im Austausch Erster Affenpocken-Fall im Kreis Viersen

Kreis Viersen · Das Gesundheitsamt des Kreises Viersen steht mit der infizierten Person und deren Kontaktpersonen im Austausch. Woran man Affenpocken erkennt und wie sich Erkrankte verhalten sollten.

 Barbara Nieters leitet das Viersener Gesundheitsamt.

Barbara Nieters leitet das Viersener Gesundheitsamt.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

(biro) Im Kreis Viersen gibt es den ersten Fall von Affenpocken. Das teilte der Kreis Viersen am Donnerstag mit. Am Mittwoch, 6. Juli, sei eine Infektion mit dem Affenpockenvirus bei einer Person im Kreisgebiet bekannt geworden, hieß es am Donnerstag vom Kreis. Das Gesundheitsamt des Kreises Viersen sei mit der infizierten Person und deren Kontaktpersonen im engen Austausch.

Laut Kreis hatten die Kontaktpersonen, die sowohl im Kreis Viersen als auch in anderen Gebieten leben, unterschiedlich engen Kontakt zu der nun infizierten Person. Die jeweils zuständigen Gesundheitsämter wurden ebenfalls informiert.

Die infizierte Person werde gemäß den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts im häuslichen Umfeld isoliert, teilte der Kreis weiter mit. Die Kontaktpersonen seien über die Vorgaben zur Einhaltung der Hygienemaßnahmen und eine eventuell in Frage kommende Impfung informiert worden. „Alle Kontaktpersonen konnten erreicht werden“, sagt Barbara Nieters, Leiterin des Gesundheitsamtes Viersen: „Wir stehen zu der infizierten Person und zu allen Kontaktpersonen im Kreisgebiet im täglichen Austausch, sodass wir auf Veränderung der Situation sofort reagieren können.“

Seit Mai treten in Europa und auch in Deutschland Fälle von Affenpocken auf. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung wird derzeit aber als gering eingeschätzt. Affenpocken können vor allem bei engem Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden, heißt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Als besonders ansteckend gilt der Inhalt der Bläschen sowie der Schorf der Hautveränderungen von infizierten Personen. Die Inkubationszeit ist lang: Von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung können etwa fünf bis 21 Tage vergehen. Allgemeine Anzeichen einer Ansteckung mit Affenpocken sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Die Haut verändert sich, sie zeigt Flecken und Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen. Der Ausschlag tritt vor allem an Gesicht, Handflächen und Fußsohlen auf. Auch Haut- und Schleimhautveränderungen an Mund, Genitalien und Augen sind möglich. Meist verschwinden die Krankheitszeichen von Affenpocken innerhalb weniger Wochen von selbst. Nach dem Kontakt zu einer Person, die mit dem Affenpockenvirus infiziert ist, sollte man das örtliche Gesundheitsamt konsultieren, heißt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Wer ungewöhnliche Hautveränderungen oder andere Symptome bemerkt, sollte das beim Arzt abklären lassen, sich dort vorher aber telefonisch anmelden.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat am 21. Juni Empfehlungen zur Impfung gegen Affenpocken veröffentlicht. Personen, die ein erhöhtes Risiko haben, sich mit Affenpocken angesteckt zu haben, und Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen Kontakt zu einer infizierten Person haben, können sich mit dem Impfstoff Imvanex impfen lassen. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts unter:

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