Endlich — der Sommer ist da!

Nach den kühlen Temperaturen der vergangenen Wochen war es am Dienstag zum ersten Mal in diesem Jahr richtig heiß. Viele erfrischten sich in den Freibädern.

Kempen/Grefrath. Für Thomas Stephan und seinen Kollegen Kilian Winden begann gestern der erste Arbeitstag an der Baustelle Klosterhof. Bei rund 30 Grad in der Mittagssonne setzten sie die restlichen Fensterscheiben ein und klebten die Sprossen an. „Da haben wir uns genau den richtigen Tag ausgesucht“, sagte Winden mit einem gekniffenen Lächeln im Gesicht, während ihm die Schweißperlen über die Stirn liefen. „Aber immerhin ist es im Bau gut auszuhalten, da ist es etwas kühler.“

An der Baustelle auf der Berliner Allee war die Situation gestern dagegen eine ganz andere. Im Gegensatz zu den Kollegen vom Klosterhof gab es für die Mitarbeiter der Firma Hamelmann kaum Möglichkeiten, sich irgendwo in den Schatten zu retten.

Für die Meisten war der erste richtige Sommertag in diesem Jahr aber ein Grund zur Freude — auch für einen Teil der arbeitenden Bevölkerung. Im Eiscafé Paradys an der Engerstraße gab es durchgehend eine Schlange vor den süßen Abkühlungen — die gestern vor allem in flüssiger Form verkauft wurden. „Die Leute wollen etwas trinken“, sagte Inhaber Edgar Da Costa. „Bei den Jugendlichen kommen die Milchshakes gut an, die Erwachsenen Kunden kaufen vor allem Eiskaffees.“

Am besten kommt das Wetter aber natürlich bei denen an, die frei haben. So wie gestern einige Schüler in Kempen. „Hitzefrei“ hieß es am Thomaeum für Schüler der fünften bis neunten Klassen. Sie durften nach der sechsten Stunde um 13.20 Uhr nach Hause gehen. Diese Regelung gilt auch für heute — ebenso am Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD), wo es gestern noch kein Hitzefrei gab.

Die Erich Kästner Realschule führte wetterbedingt gestern und heute Kurzstunden ein. Der längstmögliche Unterricht endete demzufolge nach der achten Stunde um 12.30 Uhr. Früher nach Hause durften gestern auch die Grundschüler in Tönisberg und St. Hubert. „Am Mittwoch gibt es an allen Grundschulen Hitzefrei“, so Stadtsprecher Christoph Dellmans. Gestern sei dies aus „organisatorischen Gründen“ noch nicht überall möglich gewesen. „Da müssen zum Beispiel Busfahrpläne geändert werden“, sagte der Pressesprecher.

Viele Schüler, die schon gestern früher Feierabend hatten, machten einen Ausflug ins Freibad — zum Beispiel zum Kempener Aqua-Sol an der Berliner Allee. „Heute ist das Wetter so, wie wir es uns immer wünschen“, sagte Badleiter Wolfgang Werthschulte beim Blick auf die gut gefüllten Liegewiesen. Schon am Vormittag war der Andrang größer als in den Tagen zuvor. Auch so im Grefrather Freibad Dorenburg: „Viele Leute scheinen sich den Tag frei genommen zu haben“, sagte Schwimmmeister Tichelkamp. Denn nicht nur Kinder und Jugendliche — auch viele Familien suchten die Erfrischung im Bad.

Es war also für die Meisten ein gelungener Start in den Sommer. Jetzt heißt es auch in den nächsten Tagen kühlen Kopf bewahren — die Meteorologen sagen für Mittwoch wieder Hitze und für Donnerstag Gewitter voraus.

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