Elisabeth ohne Happy-End
Auch wenn sich zum Schluss kein Liebespaar in die Arme nimmt— die Zuschauer waren mit der Jugendtheater-Aufführung überglücklich.
Oedt. Die Albert-Mooren-Halle war am Wochenende drei Mal in Folge mit jeweils 430 Zuschauern ausverkauft. Die Fans des Grefrather Jugendtheaters wissen längst, dass man sich die Auftritte nicht entgehen lassen sollte. Auch diesmal stimmte wieder alles, von der Bühnendeko bis hin zu den Leistungen der Akteure. Barbara Ellerwald zerstörte jedoch mit ihrer kurzen Einleitung mögliche Illusionen auf einen romantischen Abend: „Elisabeth“ sei mit den Sissy-Filmen nicht zu vergleichen.
Wie ein roter Faden sollte sich die Todessehnsucht durch den Abend ziehen. Eine mächtige Brücke diente dem Tod (Julian Göbel) immer wieder dazu, ins Reich der Lebenden herabzusteigen, um für sein Reich zu werben. Die Zuschauer ahnten, dass er nicht erfolglos bleiben würde. „Elisabeth“ erwies sich schnell als ein sehr bedrückender Stoff. Im Mittelpunkt stand Elisabeth, verkörpert durch Elisa Schwirtz — eine junge Frau, die das Leben als Kaiserin an der Seite von Kaiser Franz-Joseph (Thilo Maßbaum) zerbrechen sollte, wobei das weniger am Kaiser lag, als an dessen Mutter.
2016 hatte Katrin Ellerwald als „Sister Act“ begeistert. Jetzt verkörperte sie die unsympathischste Frau, die auf der Bühne zu sehen war: Als Erzherzogin Sophie predigte sie Stärke, Strenge, Kälte und Härte — ausnahmslos Eigenschaften, die ihrer Schwiegertochter völlig fremd waren. Sie nahm ihr die Kinder weg, stürzte sie in eine Krise, aus der Elisabeth nicht mehr herauskommen sollte. Die Zuschauer merkten, dass sich die Hartnäckigkeit des Todes auszahlen würde.