Kempen Wenn die Schranke schließt, geht nichts mehr

Kempen. · An der St. Huberter Straße wird die Ausfahrt aus der Moorenringgasse zum Problem.

 Ralf Bomhauer an der Einmündung der Moorenringgasse in die Straße Am Bahnhof in Kempen. Für den Fahrer des roten Kleinwagens ist es schwierig, nach links abzubiegen.

Ralf Bomhauer an der Einmündung der Moorenringgasse in die Straße Am Bahnhof in Kempen. Für den Fahrer des roten Kleinwagens ist es schwierig, nach links abzubiegen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Autofahrerin, die mit ihrem roten Kleinwagen aus der Moorenringgasse nach links in die Straße Am Bahnhof abbiegen möchte, ist genervt. Die Einmündung ist dicht. Fahrzeuge blockieren auch die Zufahrt zur Moorenringgasse. Die Ursache ist schnell ausgemacht: Die Bahnschranken an der St. Huberter Straße sind mal wieder unten. Würden sich die Autofahrer allerdings an die geltenden Verkehrsregeln halten und auf der Straße Am Bahnhof vor der Moorenringgasse halten, könnte auch unsere Autofahrerin problemlos aus der Gasse abbiegen und weiterfahren. So aber muss sie warten und das besonders lange, denn es dauert auch einige Zeit, nachdem die Schranken schon wieder geöffnet sind, bis der Verkehr auf der Straße Am Bahnhof abgeflossen und eine Ausfahrt aus der Gasse möglich ist.

„Wenn die Schranken runtergehen, bricht hier das Chaos aus“, sagt Ralf Bomhauer, der die Szene, die er gerade vom Bürgersteig aus beob­achtet, als betroffener Autofahrer selbst nur zu gut kennt. Wenn der Kempener mit seinem Wagen die Moorenringgasse zu Zeiten verlassen will, in denen auch Züge den Kempener Bahnhof anfahren, dann ist Geduld gefragt. „Selbst wenn ich den halbstündigen Takt der Bahn berücksichtige und entsprechend später oder früher losfahre, muss ich insbesondere am frühen Morgen häufig lange Wartezeiten in Kauf nehmen“, berichtet er.

Gehen die Schranken runter, staut sich der Verkehr an der St. Huberter Straße in Richtung der Straße Am Bahnhof bis zur Hülser Straße zurück. Entsprechend können die Fahrzeuge, die aus der Straße Am Bahnhof auf die St. Huberter Straße zufahren, nur nach rechts frei abbiegen, wo keine Schranken für Stau sorgen.

Auf der Straße Am Bahnhof
kommt es zu einem Rückstau

Wenn mehrere Linksabbieger an der Kreuzung auftauchen, wird es aber problematisch, da diese Fahrzeuge wegen der geschlossenen Schranken nicht abbiegen können. Es kommt zum Rückstau auf der Straße Am Bahnhof. Und damit ergibt sich auch ein Rückstau auf der Moorenringgasse. Autofahrer könnten von dort aus theoretisch problemlos nach links auf die Straße Am Bahnhof abbiegen, denn hier ist alles frei. Das ist aber nicht möglich, da die Moorenringgasse durch die wartenden Fahrzeuge blockiert ist. Anstatt vor der Einmündung der Gasse zu halten, fahren die Autofahrer weiter und blockieren damit die Gasse.

„Die Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass man einmündende Straßen in solchen Fällen nicht zustellen darf. Aber daran hält sich leider kaum jemand“, sagt Bomhauer. Ihm kam die Idee, ob eine Markierung auf der Straße, ein so genannter Haltebalken, Abhilfe schaffen könnte. Er sprach die Stadt Kempen an. Ordnungsamtsleiter Ulrich Eckerleben kam zum Ortstermin und stellte fest: Es besteht Handlungsbedarf. „Ein Haltebalken in Kombination mit einem Schild, das darauf hinweist, dort zu halten, wenn die Schranken geschlossen sind und sich ein Rückstau bildet, könnte Abhilfe schaffen“, sagt Eckerleben.

Doch Haltelinie und Schild werden vorerst nicht angebracht, weil demnächst das Eckhaus St. Huberter Straße/Am Bahnhof abgerissen wird und dort ein Neubau entsteht. Die Stadt will zunächst die Bauarbeiten abwarten. Unklar ist indes, wann die Arbeiten beginnen, noch liegt der Stadt Kempen kein Antrag für den Abriss vor. Wie die Verkehrsführung generell während der Bauphase aussehen wird, steht derzeit auch noch nicht fest.

Die Polizei hat die Stelle ebenfalls im Blick, die Kempener Wache ist in unmittelbarer Nachbarschaft an der Straße Am Bahnhof. In dem Bereich kam es 2018 und in den ersten drei Monaten diesen Jahres zu zehn Unfällen, vier davon mit Personenschäden. Es gab drei leicht Verletzte und sogar einen Toten.

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