Älterwerden in der Gemeinde Grefrath Ein Besuch vertreibt die Einsamkeit

Grefrath · Beim Verein „Älterwerden“ gibt es eine Gruppe, die ältere Herrschaften besucht, die sich über Gesellschaft freuen.

 Der Grefrather CDU-Chef Dietmar Maus übergab die Spende an (v. l.) Ellen Rasche, Wita Wehlings, Christel Dornbusch und Dagmar Hinzen.

Der Grefrather CDU-Chef Dietmar Maus übergab die Spende an (v. l.) Ellen Rasche, Wita Wehlings, Christel Dornbusch und Dagmar Hinzen.

Foto: WZ/Ulrike Gerards

Wenn es nicht so kalt ist, wie jetzt im Winter, steht die ältere Dame in ihrem Rollstuhl schon an der offenen Tür und wartet. Sie freut sich auf den Besuch von Wita Wehlings. Und Wita Wehlings freut sich ebenso auf diese besonderen Treffen alle zwei Wochen. Zusammen mit fünf weiteren Grefrather Damen bildet sie eine Besuchsgruppe unter dem Dach des Vereins „Älterwerden in der Gemeinde Grefrath“.

Sie besuchen ältere Menschen in der Gemeinde, die sich über Gesellschaft freuen. Oft hat der Verlust des Partners oder von Freunden, Krankheit oder eingeschränkte Mobilität dazu geführt, dass es für sie Zeiten des Alleinseins gibt, die sie gerne mit schönen Dingen ausfüllen möchten.

Das Angebot soll
bekannter gemacht werden

Die CDU Grefrath hat bei ihrem Neujahrsempfang für die Besuchsgruppe gesammelt und die Summe auf 300 Euro aufgerundet, die der CDU-Vorsitzende Dietmar Maus nun Wita Wehlings und ihren Mitstreiterinnen Dagmar Hinzen, Christel Dornbusch und Ellen Rasche übergab. „Die Idee hat uns begeistert und wir wollten die Gelegenheit nutzen, ihre Besuche bei älteren Menschen bekannter zu machen“, so Dietmar Maus. In dem Zwischenraum zwischen familiärer Bindung und professioneller Betreuung zum Beispiel durch Pflegedienste sieht er in diesem Angebot eine wichtige Ergänzung.

Und diese Besuche können durchaus einen gesundheitsförderlichen Effekt haben. Zumindest haben Forscher einen deutlichen Zusammenhang erkannt zwischen Einsamkeit und der Häufigkeit an Demenz zu erkranken. Bei Menschen, die sich einsam fühlten, erhöhte sich das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 40 Prozent.

Und Gesellschaft tut der Seele gut. „Die Menschen wachsen einem richtig ans Herz. Wir haben aber auch Glück, dass wir nur so nette Menschen haben“, sagt Wita Wehlings strahlend. „Und auch für sie wäre es schlimm, wenn wir nicht mehr kommen würden.“ Daher ist es wichtig, dass man sich auch wirklich dauerhaft auf die Besuche einlässt. Vorwissen oder Vorbereitung ist übrigens nicht notwendig. „Wir überlassen das den älteren Leuten, was sie machen wollen“, sagt Wita Wehlings. Man sei sehr schnell vertraut miteinander. Spazieren gehen, gemeinsam Tee trinken, Rummy Cup spielen oder einfach plaudern stehen auf der Tagesordnung, wenn Ellen Rasche bei einer älteren Dame zu Gast ist. Die Besuchten leben auch nicht immer allein. „Es ist aber einfach schön, wenn mal jemand von außerhalb kommt und sich die Zeit nimmt“, hat Christel Dornbusch festgestellt.

Manchmal endet der Besuchsdienst aber auch. So wie bei dem älteren Herrn, der sich nach dem Tod seiner Frau über Gespräche gefreut hatte, mittlerweile aber durch Englischkurs und Radtouren so viele Kontakte hat, dass der regelmäßige Besuch nicht mehr notwendig war.

Bisher zahlen die Besucher ihre kleineren Ausgaben aus eigener Tasche. Mit der Spende der CDU wollen sie was für ihre älteren Herrschaften organisieren, vielleicht einen Ausflug machen.

Vermittelt werden der Besuchsgruppe die Interessierten meist von der Diakonie oder vom Pflegestützpunkt der Gemeinde Grefrath. Man kann sich aber auch selbst melden. Die Gruppe würde den Dienst in der Gemeinde gerne bekannter machen: sowohl bei Menschen, die gerne Besuch erhalten möchten als auch bei denen, die das Besuchsteam verstärken möchten. Wer Interesse hat, kann sich direkt bei Wita Wehlings melden, Tel. 02158/911579

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