Eine Gemeinde im Konkurrenzkampf

Auch in Zukunft wird Grefrath um Einwohner werben müssen. Günstiges Wohnen und mehr Gewerbe sollen helfen.

Grefrath. Mit ihrer Lage zwischen Kempen und Nettetal steht die Gemeinde Grefrath auch in Zukunft in einem harten Wettbewerb um Einwohner. Wer diesen in den nächsten Jahren für sich entscheiden kann, hängt auch davon ab, was der Regionalplan der Niersgemeinde an Siedlungsflächen zugesteht.

„Wenn wir die Größe der Siedlungsflächen behalten, dann sehe ich für Grefrath positiv in die Zukunft“, sagt Bauamtsleiter Michael Räppel. Günstige Wohnplätze, gute Schulen und Kindergärten, damit will die Gemeinde in Zukunft Einwohner locken beziehungsweise halten.

Bald kann in der Niersgemeinde noch fleißig gebaut werden. Zur Verfügung stehen das Baugebiet Mörtelsstraße-Süd (Am Boosch) in Vinkrath, das nächstes Jahr erschlossen werden soll, und das Baugebiet Grasheider Straße (Klostergarten) in Mülhausen. Dort werden die Bauarbeiten wohl ab Mitte 2013 beginnen.

Obwohl die Vermarktung für beide Standorte noch nicht begonnen hat, gibt es schon Anfragen. Darüber hinaus gibt es potenzielle Baugebiete, zum Beispiel eine Erweiterung des Schroershof in Vinkrath. Zwischen Umstraße und Bleichweg (Krüßenwiese) liegt zudem das größte, noch ungenutzte Wohnbauland-Potenzial mit einer Fläche von etwa zehn Hektar (100 000 Quadratmeter).

Während man in den kleineren Ortsteilen noch größere Grundstücke erwerben und bebauen kann, setzt die Gemeinde im Ortsteil Grefrath selbst auf Verdichtung. Ein Beispiel sind die beiden Wohngebäude, die zwischen Dunkerhof- und Bahnstraße (am Volksbank-Parkplatz) entstehen. „Zentrale Wohnangebote für ältere Menschen müssen weiter geschaffen werden“, sagt Bürgermeister Manfred Lommetz.

Für einen Gebäudekomplex böte sich das Gelände der ehemaligen Baufirma Schmitz an der Lobbericher Straße gegenüber dem Katholischen Jugendheim an. „Dort wären 3500 Quadratmeter Platz für altengerechte, höherwertige Eigentums- oder Mietwohnungen“, so Lommetz.

Auch für Firmen will die Gemeinde in Zukunft weiterhin Möglichkeiten offen halten. Die 44 000 Quadratmeter im neuen Gewerbegebiet am Wasserwerk sind schon verkauft. Daher würde die Gemeinde das Gewerbegebiet gerne vergrößern. Die Verhandlungen zum Flächenankauf laufen. Weitere 10 000 Quadratmeter könnten hinter der ehemaligen Girmes-Halle an der Industriestraße (Nähe Draftex) erschlossen werden. Auch die endgültige Nutzung des ehemaligen Nato-Geländes ist noch nicht geklärt.

Viel Leben herrscht bereits wieder auf dem Girmes-Gelände in Oedt. „Rund zwei Drittel der Gebäude werden genutzt“, sagt Räppel. Lediglich die ältere Bebauung war bisher schwer zu vermitteln. Zwar bleibt die denkmalgeschützte Fassade zur Johannes-Girmes-Straße bestehen. Aber dahinter könnte sich einiges tun. Ein Investor hat Interesse angemeldet, in diesem Bereich kleinere Gewerbeeinheiten schaffen zu wollen. Noch ist allerdings nichts in trockenen Tüchern.

Vom Tisch ist für die nächsten Jahre das Thema Mäurers-Areal. Da dort Mieter eingezogen sind (GLM Werkzeugmaschinen und Transport Service Mäurers), wird es in den nächsten Jahren keine großen Veränderungen geben.

Dafür könnte sich bei den gemeindeeigenen Gebäuden einiges tun. Alles hängt davon ab, ob das Entwicklungszentrum von Johnson Controls zum Rathaus wird. Und auch die Zukunft des Jugendzentrums „Dingens“ sowie der Obdachlosenunterkünfte Am Reinersbach sind ungewiss.

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