Ein Kinderparlament bald auch für Grefrath?

Junge Leute sollen das Leben in der Kommune mitgestalten, so der Wunsch im Fachausschuss. Zunächst soll die Kinderfragestunde wieder belebt werden.

Ein Kinderparlament bald auch für Grefrath?
Foto: WZ-Archiv

Grefrath. Hemmschwelle Rathaus: „Wir können nicht erwarten, dass die Kinder hier reinkommen“, meinte Andreas Sonntag (Grüne). Wie es aber gelingen kann, junge Leute für ein Mitwirken an der Politik zu interessieren, genau darum ging es am Donnerstagabend im Jugend-, Sozial- und Seniorenausschuss im Rathaus in Oedt.

Ein Fremdwort bestimmte die Diskussion: Partizipation — Beteiligung, Mitwirkung also: „Ist die jetzige Form der Kinderfragestunde Partizipation?“, fragte Volkmar Josten vom Sozialamt und bezog sich auf eine Studie über Kinder- und Jugendpartizipation. Neben den Bereichen Familie und Schule sei es die Kommunalpolitik, in die junge Menschen sich einbringen könnten. Was in Grefrath eher nicht zu klappen scheint.

So gab es schon lange keine Kinder- und keine Jugendfragestunde mehr vor den Sitzungen des Ausschusses, die letzte war zudem mau besucht: „Wenn die Streetworker nicht so viel Werbung gemacht hätten, wäre kaum jemand da gewesen“, merkte Dorothe Heller (SPD) an. Möglicherweise sei das Vertrauen in die Politik verschwunden.

„Wir müssen daran was tun, Kinder müssen unseren Respekt spüren“, mahnte Bettina Wimmers (Grüne) und schlug die „Einrichtung eines Kinderparlaments“ vor; in Kommunen wie Hilden habe sich das bewährt. Die Idee kam an, wenn auch eher als ein möglicherweise langfristiges Ziel. Man soll „nicht zu hohe Erwartungen“ hegen, meinte Heller, zunächst gehe es um die Kinderfragestunden: „Dann können wir weitere Schritte überlegen.“

Da die Jugend nicht zur Politik komme, schlug Josten vor, auf die jungen Grefrather zuzugehen und so Hemmschwellen zu umgehen: „Warum machen wir nicht mal das Angebot, in die Schulen zu gehen?“ Genau darüber wollen die Fraktionen nun beraten, um vielleicht den nächsten Ausschuss in einer Schule tagen zu lassen — mit vorgeschalteten Fragestunden für Kinder und für Jugendliche. Angefragt werden soll die Verbundschule.

Grundsätzliche Zustimmung zudem für einen weiteren Vorstoß von Wimmers: „Ich schlage eine Kinder- und Jugendfragestunde beim Bürgermeister vor.“

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