Ein Info-Bus zeigt Technik zum Anfassen

Ein Info-Mobil bringt Schülern die Metall- und Elektro-Branche näher.

Kempen. „Was ist der Unterschied zwischen einem Fräser und einem Bohrer?“, fragt Lutz Klemkow in die Runde. Der Bildungsreferent des Instituts der deutschen Wirtschaft steht zwischen einem Dutzend Jugendlichen und macht sie mit Berufen der Metall- und Elektro-Branche vertraut. Die sieben Jungen und fünf Mädchen der Klasse 9a des Thomaeum wollten die dritte Stunde statt im Klassenraum lieber im Info-Mobil der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie verbringen.

Der zwölf Meter lange Bus verfügt über Werkzeugmaschinen, Rechner und Monitore. Für die Jugendlichen liegen Broschüren, Computerspiele und DVDs bereit. In einem Verzeichnis für Ausbildungsadressen sind im Bereich Niederrhein unter anderem zwei Betriebe in Nettetal zu finden.

„Ein Bohrer bewegt sich nur in eine Richtung, ein Fräser in alle“, erklärt Klemkow. Er will den Jugendlichen zeigen, wie man Zeichen in ein Stück Aluminium fräst und animiert jeden Einzelnen, mitzumachen.

Zusammen sollen sie die Buchstaben „LOL“ fräsen, die in der Jugendsprache „starkes Lachen“ bedeuten. Sebastian hat am Computer Koordinaten eingegeben, anhand derer der Fräser das „O“ einritzt. Über seine berufliche Zukunft hat sich der 14-Jährige noch keine Gedanken gemacht. Einem Beruf in der Metall- oder Elektro-Branche wäre er aber nicht abgeneigt.

Auch die gleichaltrige Nele hat noch keine beruflichen Vorstellungen, steht dem Info-Angebot aber interessiert gegenüber. Lutz Klemkow will gerade Mädchen wie sie ansprechen. Die alten Strukturen müssten aufgebrochen und Frauen zu einem Beruf in der Metall- und Elektroindustrie animiert werden, sagt er.

Lehrerin Barbara Godizart hat das Info-Mobil ans Thomaeum geholt. Sie unterrichtet Biologie und Chemie und ist Koordinatorin für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Mit dem Angebot des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall möchte sie den Schülern einen Einblick in jene Branche verschaffen.

Für die Industrie bedeutet das Werbung an einer öffentlichen Bildungseinrichtung. In den Augen der Schüler war die Veranstaltung „besser als Unterricht“. Aber zu kurz, um sich eine umfassende Meinung zu bilden.

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