Ein Goldstück fürs „neue“ Rathaus

Das 50-Jährige des Verwaltungsbaus als Inspiration: Die nach Schwester Ina benannte Stiftung wählte für ihre Medaille die Ansicht vom Buttermarkt aus.

Kempen. Ein Goldstück für das Geburtstagskind — in diesem Jahr wird das Kempener Rathaus 50 Jahre alt. Das hat die Schwester-Ina-Stiftung zum Anlass genommen, ihre Schwester-Ina-Medaille für das Jahr 2017 mit einem Bild dieses Gebäudes zu versehen. Vor 50 Jahren wurde zur Einweihung in der Stadt ein großes Fest gefeiert. Nun soll die Medaille die Erinnerung an das runde Jubiläum bewahren, erklärte Heinz-Wilhelm Wolters von der Schwester-Ina-Stiftung bei der Vorstellung. Eine der ersten Medaillen habe Heinz Cobbers, einer der damaligen Architekten des Hauses, erhalten.

Ein Goldstück fürs „neue“ Rathaus
Foto: Lübke

„Ganz großartig“, befand auch Bürgermeister Volker Rübo mit Blick auf die Motivauswahl. Es sei von seiner Architektur her nach wie vor ein schönes Gebäude, dass sich wunderbar einfüge in die Altstadt, so der Hausherr am Buttermarkt 1. „Es ist gut, so noch einmal auf die Wertigkeit hingewiesen zu werden“, so Rübo. Der aber auch zugeben musste, dass es nicht mehr so frisch sei wie die Prägung auf der Medaille, die auf einem Bild aus dem Einweihungsjahre 1967 basiert. Die Sanierungsbedürftigkeit des Verwaltungssitzes ist schon seit längerem Thema in der Politik.

Aber zurück zur Medaille: Seit 15 Jahren ist auch der ehemalige Kempener Bürgermeister Karl-Heinz Hermans an der Herausgabe beteiligt. Er und Wolters erinnern sich noch selbst an die Zeit, als die Namensgeberin Schwester Ina die „Verwahrschule“, wie der Kindergarten früher hieß, leitete.

Die Münze, die seit 15 Jahren in jedem Jahr für den guten Zweck verkauft wird, wird in einer Auflage von 250 Stück herausgegeben und ist zum Preis von 50 Euro in der Sparkasse an der Orsaystraße und im St. Annenhof an der Oelstraße zu erwerben.

Letzterer ist auch der gute Zweck, für den sich die Schwester-Ina-Stiftung seit vielen Jahren einsetzt. Dort werden 85 Kinder betreut, die nicht in ihren Familien leben können. Annenhof-Leiter Herbert Knops ist dankbar, dass die Stiftung viele nachhaltige Projekte neben der normalen Gruppenarbeit fördert, die seit vielen Jahren erfolgreich laufen. Dazu gehören Angebote, wie der Musikkeller, die Künstlerwerkstatt, die Schulförderung oder Schulungen in Sachen Internet. So werden zurzeit „Medienscouts“ ausgebildet. „Dabei werden Kids geschult, dass sie in den anderen im Umgang mit dem Internet helfen können“, erklärt Knops.

Auch kleinere Projekte können dank der Stiftung immer wieder umgesetzt werden. Dazu gehörten zwei Pilgerprojekte. Ein Mitarbeiter ist mit einem Jungen, der Probleme hatte, eine Woche durch die Eifel gewandert. „Das hat dem Jungen sehr gut getan. Er hat sich geöffnet“, freut sich Heinz-Wilhelm Wolters über den Erfolg. Es würde die Arbeit sehr erleichtern, dass man bei solchen Projekten nicht lange überlegen müsse, wo man Geld dafür herbekomme, so Knops.

Auch das Angebot des Mutter-Kind-Wohnens mit Betreuung für Frauen mit kleinen Kindern wird der Annenhof in Zukunft wieder verstärkt angehen.

Die Schwester-Ina-Stiftung ist im Wandel. Früher machte ein Viertel des Spendenaufkommens die Zinsen aus dem Stiftungskapital aus, so Wolters. Da die Zinssituation aber schlecht ist, hat sich die Stiftung entschieden, Wohnhäuser zu bauen, deren Mieten dem guten Zweck zugutekommen. Ein Wohnhaus mit neun Wohnungen am Oedter Pfad ist bereits entstanden, ein zweites mit sechs Wohnungen soll nun folgen. Dort steht zurzeit noch ein baufälliges Haus, das nun abgerissen wird. Dazwischen wird — an der Stelle, an der zurzeit das alte Jugendheim Komma abgerissen wird — ein Haus mit zwei Wohngruppen des Annenhofes entstehen. „Eine wunderbare Entwicklung an dieser Stelle“, so Rübo. Der Bauantrag liegt bereits bei der Stadt. „Wir hoffen, dass wir im Dezember die Baugrube ausheben können“, so Wolters.

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