Ehec: Gemüse-Genuss mit Vorsicht
Einige Großküchen verzichten derzeit wegen des Darmkeims auf Tomaten, Gurken und Salate.
Kempen/Grefrath/Nettetal. Gurken, Tomaten und Salat — darauf verzichten zurzeit viele Verbraucher. Schuld daran hat der gefährliche Durchfall-Erreger Ehec. Wie gehen Großküchen von Krankenhäusern und Seniorenheimen oder die Tafeln für Bedürftige mit der Situation um? Unsere Redaktion hat sich umgehört.
„Wir stellen es den Kunden frei, ob sie einen Salat wünschen“, sagt Oliver König, Vertriebsleiter beim Frisch-Menü-Service Sauels in Tönisberg. Im Angebot finden sich in der Regel keine Tomaten, Gurken und Blattsalate mehr: „Besonders in der Kinder- und Jugendernährung verzichten wir darauf.“ Sauels beliefert Schulmensen — ab 6. Juni auch die neue Mensa der Kempener Hauptschule.
Auf Wunsch würden aber noch Salate geliefert. „Wir haben unsere Lieferanten befragt und die Bestätigung bekommen, dass wir regionale Produkte beziehen. Die sind unbedenklich und werden nicht mit Jauche gedüngt“, erklärt der Vertriebsleiter.
Gar keine Tomaten, Gurken und Salate mehr gibt es im Hospital zum Heiligen Geist. Auch auf Paprika wird verzichtet. „Alles, was aus Spanien kommt, ist bedenklich. Wir verarbeiten jetzt Möhren und Weißkohl. Die wurden geprüft und sind keimfrei“, sagt Küchenchef Gregor Mölders. Seit Montag sind die Gemüsesorten komplett vom Speiseplan gestrichen.
Anders sieht es bei der Kempener Tafel aus. Dort möchten die Kunden nicht auf Tomaten und Gurken verzichten. „Unsere Ware kommt vom Niederrhein und aus Holland“, versichert Dieter Sandmann, Leiter der Martinus-Hilfe. Bei der Nachfrage habe er bislang keine Veränderung festgestellt.