DRK: Retter feiern 100-Jähriges

Das Wochenende steht in St. Hubert ganz im Zeichen des Deutschen Roten Kreuzes. Die Gründung der Ortsgruppe war am 23. Januar 1912.

St. Hubert. 20 Männer trafen sich in der Gastwirtschaft von Heinrich Poeth, um eine „Freiwillige Sanitäts-Kolonne vom Roten Kreuz“ zu gründen — das war vor 100 Jahren. Seitdem ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in St. Hubert aktiv. „Ich bin stolz, dass sich die Begeisterung für das DRK so lange in St. Hubert gehalten hat“, sagt Hans Ferber, Erster Beigeordneter und Vorsitzender des DRK Kempen. Das Jubiläum wird am Wochenende gefeiert.

Die Gründung ist auf den 23. Januar 1912 datiert. Damals wurden unter anderem Bürgermeister Josef Heinrichs zum Vorsitzenden, Emil Schmeink zum Kolonnen-Führer und Karl Braun zum Kassenführer gewählt. Anschließend trafen sich die Mitglieder alle 14 Tage zur theoretischen und praktischen Ausbildung. Zum Vereinslokal wurde die Gaststätte von Julius Louven. Sie blieb es bis zu ihrem Abriss 1984.

Seit 1913 finden Geländeübungen statt. Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 wurden Lazarette eingerichtet. Da viele Vereinsmitglieder in den Krieg eingezogen wurden, mussten die Ausbildungen und Hilfsleistungen eingestellt werden.

Gregor Braun, Gemeinschaftsleiter des DRK St. Hubert

Um das im Zweiten Weltkrieg 25 Jahre später zu verhindern, wurden erstmals auch Frauen und Mädchen für den Sanitätsdienst rekrutiert. 1943 traf eine Bombe das Kempener Krankenhaus und innerhalb einer Nacht mussten die DRK-Mitglieder alle Patienten in Nachbarorten unterbringen.

Nach dem Krieg wurde Wilhelm Steffes zum Zugführer gewählt, der das Amt bis 1951 inne hatte. Ihm folgte Johannes Reurthmanns. Unter seiner Leitung erhielt der Verein erstmals eine eigene Unterkunft hinter dem Bürgermeisteramt am Kirchplatz. 1986 wurde der Platz neu gestaltet, das DRK brauchte neue Räume und fand sie im ehemaligen Bürgermeisteramt.

1994 übernahm Karl-Heinz Braun die Zugführung, dessen Familie dem Roten Kreuz seit jeher verbunden ist. Sein Großvater Karl Braun gehörte bereits zu den Gründungsmitgliedern und auch sein Vater August war viele Jahre Mitglied beim DRK. 2007 übergab Karl-Heinz Braun sein Amt wiederum an seinen Sohn Gregor, der bis heute Gemeinschaftsleiter ist.

Einen großen Stellenwert haben seit 1959 die Blutspende-Aktionen. Anfangs fanden sie einmal im Jahr statt. Seit 1984 gibt es jährlich vier Termine. „Zu jedem Termin kommen jeweils 220 bis 250 Spender“, sagt Gregor Braun. Zweimal seien pro Jahr bereits über 1000 Spender gezählt worden.

Auch das Jubiläumswochenende wird mit einer Blutspende-Aktion eröffnet. Dabei gibt es für den erwarteten 30 000. Spender eine Überraschung und für alle anderen ein Geschenk von der Konditorei Poeth sowie eine Portion vom Jubiläums-Spanferkel.

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