Dr. Georg Mergler: „Wir stehen zum Hospital“

Die Mediziner fühlen sich aber vom Aufsichtsrat nicht ernst genommen.

Kempen. „Wir brauchen dringend Unterstützung aus der Kempener Ärzteschaft.“ Darin sind sich Karl Hensel, Vorsitzender des Hospital-Aufsichtsrates, Ralf Barian (kommissarischer Geschäftsführer) und Dr. Hermann Thielen, zweiter Vorsitzender der Mitarbeitervertretung (MAV), einig. Die niedergelassenen Kollegen müssten weiterhin zum Kempener Hospital stehen. Potenzielle Patienten für das finanziell angeschlagene Krankenhaus kämen schließlich aus ihren Praxen.

„Natürlich stehen wir zum Hospital“, sagt Dr. Georg Mergler. Der St. Huberter Allgemeinmediziner ist Obmann der niedergelassen Ärzte in der Thomasstadt. „Das Haus ist wichtig für die Versorgung der Bevölkerung. Und wir haben auch stets auf eine positive Entwicklung gehofft.“

Diese positive Entwicklung sei aber infrage gestellt. „Die Außendarstellung und die öffentlichen Diskussionen der letzten Monate haben dem Haus massiv geschadet“, so Mergler. „Das ärgert meine Kollegen und mich.“ Gemeint ist damit unter anderem die öffentliche Schelte der ausgeschiedenen Ärzte der Inneren Abteilung, Professor Walter-Josef Faßbender und Johannes Ammon, durch Aufsichtsratschef Hensel. Die niedergelassenen Kollegen hatten dieses Vorgehen bereits im Herbst 2010 moniert.

Mergler: „Und auch das öffentliche Nachtreten gegen den früheren Geschäftsführer Sicking ist der derzeitigen Situation nicht zuträglich.“ Auch wenn dieser Fehler gemacht habe — „jetzt muss es vordergründig um die Rettung des Hospitals gehen“. Sicking hat laut Aufsichtsrat „Gelder in Millionenhöhe“ von der Hospital-Stiftung auf Konten der GmbH umgebucht (die WZ berichtete).

Zum Kontakt mit den Ärzten des Krankenhauses merkt Dr. Mergler an, „dass das reibungslos läuft“. „Alle neuen Chefärzte haben sich bei uns vorgestellt. Für mich kann ich sagen, dass ich zu den langjährigen Kollegen immer einen guten Kontakt hatte und habe.“

Mehr Kommunikation wünscht er sich aber mit Aufsichtsrat und Geschäftsführung. „Ich habe schon vor Jahren daraufhin gewiesen, dass Strukturen verändert werden müssen“, sagt der St. Huberter Mediziner. „Das hat man nicht richtig ernst genommen.“ Und auch in der derzeitigen angespannten Situation habe es bislang keinen Kontakt mit dem Aufsichtsrat gegeben. Mergler: „Mit uns hat keiner über die ganzen Probleme gesprochen.“

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