„Digital verschafft Vorsprung“

Bei der Firma „develogment“ informierten sich Gäste aus China.

„Digital verschafft Vorsprung“
Foto: develogment

Kempen. Das Stichwort Digitalisierung verunsichert viele Menschen, einigen macht es Angst. Was passiert da? Ersetzt die Technik meinen Job? Wie verändert die Digitalisierung mein Leben? Diese „Angst 4.0“ kennt Sven Vogel, Geschäftsführer der Firma „develogment“ mit Sitz am Industriering Ost in Kempen. Aber er ist überzeugt, dass Unternehmen mit mehr Mut zur Digitalisierung erfolgreicher werden.

Dass man sich die Fragen nach der Arbeit der Zukunft weltweit stellt, wurde bei einem Besuch von Gästen aus China deutlich. Im Rahmen eines Alumniprogramms der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) waren neun Führungskräfte aus der NRW-Partnerprovinz Jiangsu an den Niederrhein gekommen, um sich über innovative Lösungen durch Digitalisierung zu informieren.

Sven Vogel rät zu „Mehr Mut zur Digitalisierung“. Die Welt verändert sich — und Unternehmen müssen sich darauf einstellen. Denn der Veränderungsprozess bietet viele Chancen. So können Arbeitsabläufe beschleunigt und Kosten gespart werden. Wenn Rechnungen reinkommen, können diese digital erfasst und automatisch weiterverarbeitet werden. Transporte nach China können bei Auftragseingang im Logistikunternehmen systemisch auf alle nötigen Fracht- und Zolldokumente hin überprüft werden. Über Analysen von Social-Media-Plattformen ist es möglich, schon bei der Transportplanung zu prüfen, ob an einem Zwischenhafen vielleicht in drei Tagen ein Streik stattfinden wird. „Digital verschafft Vorsprung“, so Vogel.

Firmen seien erst dann erfolgreicher, wenn sie sich öffnen. Ja, durch Roboter und künstliche Intelligenz werden etliche Arbeitsplätze überflüssig oder drastisch verändert, sagt Sven Vogel. „Aber Roboter und künstliche Intelligenz werden uns nicht komplett ersetzen, stattdessen werden wir lernen, mit ihnen gemeinsam zu arbeiten.“ Von jedem Mitarbeiter ist lebenslanges Lernen gefordert, starre Hierarchien in Unternehmen sind kontraproduktiv. Über diese notwendigen Veränderungen in der Unternehmenskultur gab es tiefgehende Diskussionen mit den chinesischen Fachkräften.

Die Zeit von großen monolithischen Softwarelösungen geht zu Ende, ist Sven Vogel überzeugt. Stattdessen arbeiten in Zukunft viele Systeme serviceorientiert zusammen, Unternehmen vernetzen sich zunehmend. Die Firma „develogment“ trägt ihren Teil dazu bei. Im Frühjahr 2017 ist das Unternehmen im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein an den Start gegangen und seither auf Wachstumskurs. Sowohl die Geschäftsführer Sven Vogel und Jens Kokon als auch die Mitarbeiter verfügen über langjährige Erfahrung in IT und Logistik. Red

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