Diebe schlagen in Kempen immer öfter zu
Die Zahl der Trickdiebstähle ist im Kreis Viersen gestiegen. Ein Schwerpunkt ist dabei die Kempener Innenstadt.
Kempen/Kreis Viersen. „Nicht schon wieder!“ Dieser Gedanke schießt einem durch den Kopf, wenn die Polizei mal wieder einen Trickdiebstahl in der Kempener Innenstadt vermeldet. Jüngster Fall war die vorläufige Festnahme von fünf verdächtigen minderjährigen Osteuropäerinnen am Montag. Einem Kriminalbeamten war auf der Engerstraße aufgefallen, dass die jungen Frauen offenbar versuchten, mit dem sogenannten „Zettel-Trick“ (siehe 2. Foto) Passanten zu bestehlen (die WZ berichtete).
Bei den Ermittlungen der Polizei stellte sich heraus, dass eine der Tatverdächtigen bereits mehrfach durch räuberische Diebstähle aufgefallen ist. Polizeisprecherin Antje Heymanns bestätigte WZ-Informationen, nach denen die 14-Jährige seit Januar bereits 15 Mal aufgefallen ist.
Dem Mädchen wird vorgeworfen, gemeinsam mit einer bereits inhaftierten 16-jährigen Oberhausenerin unter anderem in Grefrath und Meerbusch Senioren beim Geldabheben bestohlen zu haben. Dabei wurden die Senioren laut Polizei teilweise beiseite geschubst, um die Flucht mit dem ergaunerten Geld zu ermöglichen.
Der Versuch in Grefrath ereignete sich am 1. Mai. Damals vertrieb ein 74-jähriger Grefrather zwei junge Täterinnen aus der Volksbank-Filiale an der Dunkerhofstraße. Nach Vorlage der Überwachungsbilder gab die 14-Jährige jetzt zu, am Tatort gewesen zu sein. Eine Straftat indes stritt sie ab.
Unter anderem deswegen hat die Polizei wohl auch kaum eine Handhabe, die mutmaßlichen Diebinnen langfristig festzusetzen. „Für die 14-Jährige haben wir einen Haftbefehl beantragt“, sagt Antje Heymanns auf WZ-Anfrage. „Dieser wurde aber von der Staatsanwaltschaft abgelehnt.“ Die Schwere des Vergehens reiche nicht aus. Zudem hat das Mädchen einen festen Wohnsitz in Deutschland.