Schneefall in Kempen : Freude und Frust mit dem Schnee
Kempen. Die Wetterlage sorgte für strahlende Kinderaugen und Ärger bei den Autofahrern. Unfälle gab es aber nur wenige im Kreis.
Die Begeisterung bei den Kindern war am Mittwochmorgen groß. Der Schneefall in der Nacht hatte den Niederrhein in eine weiße Winterlandschaft verwandelt. Und schon am Morgen flogen die ersten Schneebälle. Mit dem Schlitten konnte man den Rodelberg im East Cambridgeshire-Park hinabflitzen. Auch Kristina Kubik hatte sich am Morgen mit ihrer einjährigen Tochter Paulina auf dem Weg zum Rodelberg gemacht.
Bei vielen Autofahrern hielt sich die Freude allerdings in Grenzen. Lange Staus bestimmten am Morgen das Bild auf den Autobahnen und Landstraßen. Schon in der Nacht zu Mittwoch kam es zu einem Unfall auf dem Kempener Außenring (siehe Meldung links). Insgesamt verzeichnete die Polizei im Kreis Viersen zwischen Dienstagnachmittag und Mittwochmorgen aufgrund von Straßenglätte zehn Verkehrsunfälle mit Sachschaden, bei vier Unfällen wurden Menschen verletzt. Im Laufe des Tages blieb es bei der Polizei dann aber ruhig. „Zum Glück haben sich die Verkehrsteilnehmer schnell auf diese Situation eingestellt“, so Polizei-Pressesprecher Wolfgang Goertz. „Weiter so!“
Minus-Grade zwingen Autobatterien in die Knie
Frank Burchert und sein Team in der Werkstatt und beim Abschleppdienst mit Sitz an der Heinrich-Horten-Straße in Kempen hatten sich auf das Wetter eingestellt und hielten sich bereit. Ein gutes Dutzend Einsätze hatte er in der Nacht und am Morgen registriert. Neben dem größeren Unfall in der Nacht auf dem Außenring kamen mehrere kleine Unfälle und von der Straße gerutschte Wagen hinzu.
Viele Autos mit Sommerreifen hat der Fachmann aber nicht erblickt. „Da sehe ich schon den Trend, dass die Menschen gewissenhafter werden und Winter- oder zumindest Allwetterreifen haben.“ Wobei Allwetterreifen bei Straßenverhältnissen wie aktuell doch an ihre Grenze stoßen. Da sei diese Variante doch eher ein schlechter Kompromiss.
Die Temperaturen zwingen bei so manchem Pkw zurzeit die Batterie in die Knie, stellt Frank Burchert fest. Die vielseitige Elektronik der modernen Autos beanspruche die Batterie deutlich mehr als früher. Vereinzelt benötigen Menschen zudem auch Hilfe wegen eingefrorener Türdichtungen oder Tankklappen. Das Problem der eingefrorenen Schließzylinder sei dagegen deutlich weniger spürbar, weil inzwischen viele Autos per Funksignal geöffnet und geschlossen werden.