Neues Ratsinformationssystem Die Stadt Kempen arbeitet am Projekt „Papierlose Ratsarbeit“

Kempen. · Im Zusammenhang mit der Digitalisierung arbeiten Politik und Verwaltung in Kempen – vornehm ausgedrückt – rückständig. Denn die papierlose Rats- und Ausschussarbeit ist im Vergleich zu anderen Kommunen noch nicht angegangen worden.

 Im Kempener Stadtrat blättern die Mitglieder noch häufig in den Papierunterlagen. Das soll sich 2021 ändern.

Im Kempener Stadtrat blättern die Mitglieder noch häufig in den Papierunterlagen. Das soll sich 2021 ändern.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Das soll sich nun aber ändern. Nach einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen von Dezember 2019 will die Verwaltung das Projekt nun vorbereiten, damit in der neuen Legislaturperiode begonnen werden kann. Diese beginnt nach der Kommunalwahl im Herbst. Ein funktionsfähiges neues Ratsinformationssystem soll dann spätestens Ende 2021 da sein, heißt es in der Vorlage für den Stadtrat am 23. Juni.

Favorisiert wird von Verwaltung und Fraktionen das System SD.NET der Firma Sternberg. Dies kommt bereits im Kreis Viersen sowie in mehreren Kommunen des Kreises zum Einsatz. So zum Beispiel in Grefrath und Tönisvorst. Der Umstieg in Kempen erfolgt nun auch, weil offenbar keine andere Wahl mehr bleibt. Denn das kommunale Rechenzentrum KRZN nimmt SD.NET 2021 als Kernprodukt auf, weil bereits 17 andere Städte und Gemeinden die Software nutzen, heißt es in der Sitzungsvorlage. Von daher müsste sich Kempen dann ohnehin mit einer Summe von 6900 Euro an dem KRZN-Projekt beteiligen, unabhängig davon, ob es genutzt wird oder nicht.

Das System SD.NET hätte zudem den Vorteil, dass automatisierte Sitzungseinladungen verschickt werden können. Auch an die Pressevertreter, so wie es bereits in Grefrath und Tönisvorst funktioniert. Dies ist seitens der Stadt Kempen bislang nicht möglich.

Nun soll das Projekt also angegangen werden. Die Festlegung der Rahmenbedingungen für das neue System und die papierlose Ratsarbeit will Bürgermeister Volker Rübo (CDU) aber vor Ende seiner Amtszeit nicht mehr angehen. Dies sollte dem neuen Rat vorbehalten werden, heißt es in der Vorlage. Haushaltsmittel sollen aber für 2020 und 2021 bereitstehen: Datenmigration (5000 Euro), Schulungs- und Fortbildungskosten (24 000 Euro), Lizenz und Wartung (6900 Euro pro Jahr), Hardware wie iPads etc. (25 000 Euro).

Die Sitzung des Stadtrates beginnt am Dienstag, 23. Juni, um 18 Uhr im Forum St. Hubert. Wegen der Corona-Einschränkungen müssen sich Besucher bis zum Tag der Sitzung (12 Uhr) anmelden: Tel. 02152/9171212. Infos unter:

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