Kreis Viersen Die Kreis-SPD setzt auf den Schulz-Schwung

Tanja Jansen und Hans Smolenaers wollen für die Sozialdemokraten im Kreis Viersen in den Landtag einziehen.

Kreis Viersen. Es sind nicht mal mehr sechs Wochen bis zur Landtagswahl am 14. Mai. Grund genug für die SPD im Kreis Viersen, mit einer Pressekonferenz die heiße Wahlkampfphase einzuläuten. „Die SPD geht hochmotiviert in den Wahlkampf. Auch durch den Schulz-Effekt sind wir gestärkt“, sagt Kreisvorsitzender Udo Schiefner mit Blick auf die steigenden Umfragewerte nach der Ernennung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl am 24. September. Dies strahle durchaus auf den Landtagswahlkampf aus.

„Zudem hat die Landtagswahl eine Schlüsselrolle. Zum einen deswegen, weil wir mit unserer Ministerpräsidentin Hannelore Kraft eine rückwärtsgewandte Politik des CDU-Kandidaten Laschet verhindern werden“, so Schiefner. „Zum anderen, weil aus NRW ein großer Schwung nach Berlin gehen wird.“ Diesen will der SPD-Bundestagsabgeordnete nutzen, um das „ambitionierte Ziel“ zu erreichen, das Direktmandat gegen Uwe Schummer (CDU) zu gewinnen. Auf seinen „sehr aussichtsreichen“ Listenplatz 11 wolle sich Schiefner nicht verlassen: „Ich habe keine Erststimme zu verschenken.“ Zunächst wollen sich die Genossen aber auf den Landtagswahlkampf konzentrieren. Dabei gehen in Viersen I (Schwalmtal, Willich, Viersen) Hans Smolenaers und in Viersen II (Brüggen, Grefrath, Nettetal, Niederkrüchten und Kempen) Tanja Jansen ins Rennen um die Direktmandate. Diese zu gewinnen, dürfte trotz des Schulz-Schwungs schwierig werden. Derzeit gibt es keinen SPD-Abgeordneten aus dem Kreis in Düsseldorf. Seit Jahren sind die beiden Wahlkreise fest in CDU-Hand — derzeit in denen von Marcus Optendrenk (Viersen II) und Stefan Berger (Viersen I).

„Ich gehe aber mit großer Zuversicht ins Rennen“, sagt SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Hans Smolenaers. Aus seiner Sicht haben die CDU-Kollegen sich in den vergangenen Jahren zu wenig für die Belange der einzelnen Kommunen eingesetzt. Das will Smolenaers „besser machen“.

Die Nettetaler Ratsfrau Tanja Jansen sieht sich als Expertin für medizinische Themen. „Wir müssen dem Ärztemangel entgegentreten. Das von der SPD angestoßene Hausarzt-Programm muss fortgesetzt werden“, so Smolenaers.

Das Thema Innere Sicherheit wollen beide Kandidaten besetzen. Schließlich sei es so, dass die Menschen subjektiv eine Unsicherheit wahrnehmen. „Diese Sorgen müssen wir ernst nehmen“, sagt Smolenaers. Die SPD will daher die Zahl der Auszubildenden bei der Polizei von 2000 auf 2300 pro Jahr aufstocken. So würde man über die Zahl der Pensionäre pro Jahr übersteigen. Zudem soll die Polizei technisch besser ausgestattet werden, so Smolenaers.

Die Sozialdemokraten sind sich aber bewusst, dass sie mit dem Wahlkampf-Thema Innere Sicherheit ein Vabanquespiel betreiben. Schließlich besetzen sie derzeit mit Innenminister Ralf Jäger dieses Ressort. Kreisvorsitzender Schiefner jedenfalls betrachtet das Thema differenziert: „Objektiv gesehen geht die Zahl der Straftaten im Kreis Viersen seit Jahren zurück.“ Von daher sei es logisch, dass die Kreispolizei nicht in erster Linie von neuen Stellenzuweisungen des Landes profitiert. In anderen Regionen würde wesentlich mehr Personal benötigt. „Nichtsdestotrotz geht es uns um die subjektive Wahrnehmung der Menschen. Und darum werden wir uns kümmern.“

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