Die Kempener „Problem-Mühlen“
Die Mühle am Hessenring ist seit Karneval flügellos. Beim Denkmal in Tönisberg hat die Stadt Sorgen um die Standfestigkeit.
Kempen/Tönisberg. Die Stadt Kempen hat ein Mühlen-Problem — und das gleich doppelt. Die Experten im Hochbauamt machen sich derzeit Sorgen um zwei bedeutende Denkmäler. Zum einen ist die Mühle am Hessenring in der Altstadt weiterhin flügellos. Nach einem Sturmschaden am Altweiberdonnerstag sind immer noch keine neuen Flügel montiert. Zum anderen muss die Tönisberger Bockwindmühle saniert werden — dort geht es um die Standfestigkeit des Denkmals. Über beide „Problem-Mühlen“ informierte Hochbauamtsleiter Christian von Oppenkowski am Montagabend in der Sitzung des Bauausschusses.
Mit Blick auf die Mühle am Hessenring machte der Amtsleiter deutlich, dass die Stadt weiter an einer langfristigen Lösung arbeitet. Beim Sturm zu Karneval war ein Mühlenflügel abgestürzt. Bei einer anschließenden Überprüfung stellten Experten dann fest, dass die übrigen drei Flügel auch sanierungsbedürftig sind. Kurzerhand wurden alle Flügen abmontiert. „Mit Blick darauf, dass in den nächsten Jahren die Windbelastung immer mehr zunehmen wird, wollen wir nun für Stabilität sorgen“, so von Oppenkowski.
Bislang war der Plan so, dass die Stadt vier neue Holzflügel anfertigen lässt. Die ließen bislang auf sich warten, weil dafür spezielles Holz benötigt wird (die WZ berichtete). Nun denkt das Hochbauamt in diesem Sanierungsprojekt offenbar noch einmal ganz neu. „Recherchen im Kreisarchiv haben ergeben, dass die Mühle früher möglicherweise über eine drehbare Kappe verfügt hat“, so der Hochbauamtsleiter. Zudem gebe es die Vermutung, dass die Flügel der 1481 erbauten Mühle einst aus Stahl gewesen sind.