Die Handwerker von morgen im Blick

Der Verein Handwerker in Tönisvorst zieht eine Bilanz für 2017.

Die Handwerker von morgen im Blick
Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Ein tolles Kinderfest und viele Vorbereitungen für das kommende Jahr — so lässt sich das Fazit des Vereins Handwerker in Tönisvorst, kurz HIT, für 2017 zusammenfassen. Der Verein mit seinen etwa 40 Mitgliedern hat es sich zur Aufgabe gemacht, unter jungen Menschen fürs Handwerk zu werben. Zum Jahresende sprach die WZ mit Christoph Kohnen, Kfz-Meister in St. Tönis, stellvertretender Vorsitzender des HIT-Vorstandes und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Der „Tag des Kindes“ im vergangenen Sommer sei ein „Riesenerfolg“ gewesen“, so Kohnen in seinem Rückblick. Etwa 600 Kinder und Jugendliche seien gekommen und hätten unter anderem den großen „aufblasbaren Abenteuerspielplatz“ genutzt. Die Handwerker, die dieses Fest seit einigen Jahren ausrichten, hatten die Veranstaltung erstmals von Markt und Hochstraße auf den Parkplatz an der Willicher Straße verlegt — „da ist mehr Platz“, lautet die Begründung des Vorstandsmitglieds.

Dem Verein geht es zwar auch um den Spaß bei den Jüngsten — aber nicht nur. Man erhofft sich auch, bei den Arbeitskräften von morgen im Gedächtnis zu bleiben. Bei den Kindern müsse man anfangen, ist sich Kohnen sicher. „Im kommenden Jahr werden wir das Fest an selber Stelle feiern.“ Und für das Frühjahr 2019 plane man bereits jetzt „etwas ganz Großes an einem Tag“. Was das sein wird, verrät der HIT-Vorstand aber noch nicht.

Was Christoph Kohnen mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate hörbar freut, ist ein Erfolg nach einigen Mühen: Nachdem sich der Verein in diesem Jahr in Sachen Schul-Kooperationen „ein wenig die Hacken abgelaufen“ habe, sei man nun bei der neuen Gesamtschule auf offene Ohren gestoßen. Vertreter des Vorstands und der Rupert-Neudeck-Schule hätten sich erst kürzlich „zu Sondierungsgesprächen“ getroffen — die gibt es also nicht nur in Berlin.

Christoph Kohnen, über die Informationen für Schüler

Das HIT-Angebot richtet sich vornehmlich an die Jahrgangsstufen 8 bis 10 — grundsätzlich auch an die des Gymnasiums, wie der Kfz-Meister betont. Es umfasst unter anderem, dass die Handwerker den Unterricht besuchen. „Wir stehen für Fragen zur Verfügung, die ein Arbeitsamt nicht sofort beantworten kann.“ Vereinsmitglieder könnten den Schülern aus erster Hand etwas zu Verdienstmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven sagen. „Wer kann das besser erzählen als wir?“

Das Organisieren von Praktikumsplätzen ist ein weiterer Punkt auf der Liste. Hierbei erhoffen sich Kohnen und seine Kollegen eine bessere Absprache der Schulen untereinander, aber auch mit den Unternehmen. So soll beispielsweise verhindert werden, dass „wie schon einmal vorgekommen“, alle Schulen ausgerechnet zur selben Zeit Praktikumswochen anbieten.

Die Frage, welche Früchte die Arbeit des Vereins in den vergangenen Jahren konkret schon getragen hat — Stichwort Ausbildungsverträge —, kann der Vize nicht beantworten. „Wenn Sie Werbung machen und es fluppt, wissen Sie nicht, ob es nun an der Werbung lag oder nicht.“ Auf jeden Fall sei es nach wie vor eine Herausforderung, Nachwuchs fürs Handwerk zu gewinnen. „Es bleibt ein dickes Brett.“ Und HIT will weiter bohren.

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