Die Ära Burg-Café ist zu Ende

Inhaber Erwin Falk kann den mehr als 130 Jahre alten Betrieb aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen.

Die Ära Burg-Café ist zu Ende
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Was die Spatzen in der Altstadt schon seit Wochen von den Dächern pfeifen, ist nun Gewissheit. Das Burg-Café Falk an der Thomasstraße hat vorerst keine Zukunft mehr. „Wir wollen die Immobilie verkaufen“, bestätigt die Frau des langjährigen Betreibers Erwin Falk. „Mein Mann ist aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, die Konditorei zu führen.“

Der 76-Jährige ist so etwas wie ein Altstadt-Original. Weit über 40 Jahre hat er das Café in Kempens Top-Lage geführt. Anfang Januar hieß es zunächst, dass das Lokal renoviert werden soll. Und dass es danach unter Falk-Regie weitergehen wird. Nun wird aber seit einigen Tagen an der Thomasstraße das Inventar ausgeräumt. Das mehr als 130 Jahre alte Traditionslokal wird seine Pforten vorerst nicht mehr öffnen.

Ob es an dieser Stelle wieder eine gastronomische Nutzung geben wird, ist ungewiss. Wer die Immobilie als Café nutzen möchte, steht vor einer Fläche von rund 900 Quadratmetern, die bewirtschaftet werden muss. Das geht aus einem Exposé hervor, mit dem bereits 2013 für einen Verkauf bzw. eine Verpachtung der Immobilie, zu der auch Wohnungen gehören, geworben worden war. Damals hatte sich sogar schon ein neuer Betreiber gefunden. Der Eigentümer eines Krefelder Cafés wollte sich in Kempen niederlassen. Das bestätigte er damals der WZ. Kurze Zeit später kam es aber nicht zum Vertragsabschluss. Erwin Falk führte den Betrieb weiter.

Die Familie Falk will das Objekt nun nach eigenen Angaben über eine Maklerin verkaufen. Einige Interessenten seien schon vor Ort gewesen. Sowohl potenzielle Gastronomen als auch Investoren, die am Gebäude bzw. am Grundstück Interesse haben. Die Thomasstraße 27 — gegenüber der Burg und in Nachbarschaft von Franziskanerkloster und Klosterhof — gehört ohne Frage zu Kempens 1 A-Lagen. Wenige Meter weiter in Richtung Ring hat die Firma Tecklenburg bereits das Eckhaus Thomasstraße/Spülwall gekauft und saniert. Dort sind Büros und exklusive Wohnungen entstanden.

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