Der Traum von Ruhe und Frieden

Werner und Brigitte Holt führen den Ferienpark Waldfrieden im Norden Vinkraths bereits seit 2004.

Vinkrath. Der Ferienpark „Waldfrieden“ ganz im Norden Vinkraths macht seinem Namen alle Ehre. Still ruht nicht nur der See zurzeit. Einige der Dauercamper sind winterfest und auch in diesen Wochen auf dem Platz anzutreffen. Aber es sind nur wenige, so Werner Holt, der den Campingplatz mit seiner Frau Brigitte betreibt. So gibt es zum Beispiel Gäste, die nur für ein paar Monate im Winter in Deutschland sind, diese Zeit auf dem Campingplatz verbringen und den Rest des Jahres in Kanada leben.

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Der Traum von Ruhe und Frieden
Foto: Kurt Lübke

Der Platz bietet auf 40 000 Quadratmetern 148 Dauerstellplätze und 25 Plätze für Durchgangscamper. Die Zahl dieser Durchgangscamper schwankt von Jahr zu Jahr — es liegt natürlich am Wetter. Dieses Jahr war durchwachsen, so Werner Holt. Aber immer wieder gibt es diese Besucher, die eigentlich nur auf der Durchreise sind, aber statt einer oder zwei Nächten gleich ihren ganzen Urlaub in Vinkrath verbringen, die mit dem Rad den Niederrhein erkunden und die Ruhe genießen. Auch aus Krefeld, Düsseldorf, Neuss oder auch dem Ruhrgebiet kommen Gäste, die in Vinkrath die Ruhe und Abgeschiedenheit genießen.

Die Gäste kommen im Sommer und schlagen ihr Iglu-Zelt auf oder rollen mit dem Reisemobil an. Es gibt auch feste Wohneinheiten. Gerade hat Werner Holt rund 20 sogenannte Chalets gekauft, die nun ebenfalls für Übernachtungen zur Verfügung stehen und tageweise oder dauerhaft gemietet werden können. Ein paar Wochen hat es gedauert, den Campingplatz winterfest zu machen. Die Holzverkleidung der Hütten wurde angestrichen, der Fuhrpark auf Vordermann gebracht, Wartungsarbeiten auf dem Areal erledigt, Dachrinnen vom letzten Laub befreit oder auch der Badesee frisch gemacht. Dafür wurde der See leergepumpt, Schlick herausgehoben und der Grund mit neuem Kies versehen. Damit sich die Schwimmer auch im nächsten Jahr wieder auf klares Wasser freuen können. Nun ist die ruhige Zeit angebrochen. „Das brauche ich auch“, sagt Werner Holt. Mit seiner Frau Brigitte kümmert er sich um die vielen kleinen Anliegen seiner Gäste. In der Saison kommt da einiges zusammen. Da dauert in den Sommermonaten der Tag auch schon mal von 6 Uhr morgens bis 4 Uhr in der Früh. Besonders am Wochenende, wenn die „Waldschänke“ öffnet und die moderaten Preise für Bier, Limo und Wasser zum Feiern und gemütlichen Beisammensein einladen. Ein Highlight des Jahres ist stets das Ancamp-Fest am Osterwochenende. Dann wird kräftig gefeiert. Außerdem stehen in der Saison der Tanz in den Mai, Bingo und auch Oldie-Abend, Kinderfest und noch einiges mehr auf dem Programm.

Werner Holt, Betreiber

Seit 2004 führen Werner und Brigitte Holt den Campingplatz und wohnen auch selbst auf dem Areal. Eigentlich hatte der heute 60-Jährige eine Kfz-Ausbildung gemacht, kam dann über einen Kollegen dazu, Versicherungen zu verkaufen. Er schulte zum Versicherungskaufmann um, arbeitete sich hoch und stieg in einem großen Versicherungsunternehmen auf. Er arbeitete viel, war viel unterwegs. Doch ein Schicksalsschlag in seiner Familie brachte ihn zum Umdenken. Er kündigte seinen Job und zog mit Frau und Kindern nach Vinkrath, um den Ferienpark zu führen.

Werner Holt hat diesen Schritt nicht bereut. „Es macht so viel Spaß. Schöner wohnen als hier — das geht gar nicht“, ist er überzeugt. Wenn er Lust hat, kann er am Angelteich fischen, über das Areal spazieren, bei seinen Pferden im Stall vorbeischauen, im Sommer im Badesee Abkühlung finden, im Jugendraum kickern, Darts oder Billard spielen und immer wieder nette Menschen treffen. Leben, wie andere Urlaub machen. Holt genießt die Ruhe — so wie seine Gäste auch. Dafür sorgt der Hausherr auch strikt. Schnelles Fahren auf dem Platz, Lärm in der Mittagszeit oder während der Nachtruhe sind tabu. Das setzt der Betreiber durch. Wenn es die Gesundheit zulässt, macht der 60-Jährige gerne noch einige Jahre weiter. Ein Nachfolger steht aber auch schon in den Startlöchern. Sein Sohn könnte sich vorstellen den Ferienpark zu übernehmen.

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