Kempen Der Filmstar und die Lichtspiele

Jannis Niewöhner begeistert im Streifen „Smaragdgrün“. Seine ersten Filme sah der 24-Jährige als Kind in Kempen.

Kempen: Der Filmstar und die Lichtspiele
Foto: Jens Koch

Kempen/Krefeld. Jannis Niewöhner, mittlerweile Wahl-Berliner, beantwortet am Telefon den Test zu seiner Ortskenntnis ohne Zögern. Auf die Frage „Ein Sommertag in Kempen, 30 Grad, sonnig, Wie sieht der Buttermarkt aus?“ antwortet der Schauspieler, der zurzeit in der Rolle des zeitreisenden Gidon in „Smaragdgrün“ deutschlandweit in den Kinos zu sehen ist: „Viele Leute, gute Stimmung.“

Kempen: Der Filmstar und die Lichtspiele
Foto: Reimann

Das Kempener Kino, die Lichtspiele zwischen Eisdiele und Marktgrill, hat er früher mit seinen Eltern regelmäßig besucht. Die spontane persönliche Zeitreise in das Kino seiner Kindheit ist mühelos gelungen. „Zwei bis drei Mal im Monat war ich als Kind dort, so oft wie möglich“, sagt der heute 24-Jährige, der in St. Tönis geboren wurde und in Krefeld-Hüls aufgewachsen ist.

„Die Kinder von Bullerbü“ und „Amy und die Wildgänse“ waren die ersten Filme, die er in den Lichtspielen gesehen hat. „Zuletzt war ich Weihnachten 2015 mit meiner Oma und meinen Eltern in „Heidi“ in Kempen. Ich gucke gern gut machte Kinderfilme. Und mit dem Regisseur von Heidi, Alain Gaspoer, habe ich bereits gearbeitet.“

Auf die Frage, ob er im Kino ein in der letzten Reihe-Sitzer sei, meint Niewöhner: „Das kommt aufs Kino an. In den größeren Sälen sitze ich gern hinten mittig. In Kempen im großen Saal hinten durch — war’s Saal 4? - auch.“ Einen Logenplatz wählt er auf jeden Fall. „Das ist es mir wert.“

„Sind Sie Popcorn- oder Eis-Esser, Jannis?“ Diese Frage bringt den jungen Niewöhner zum Lachen. „Popcorn. Und Eis! Erst Eiskonfekt in den Mund, dann etwas Popcorn dazu. Das ist die perfekte Mischung!“

Filmplakate haben sein Kinder- und Jugendzimmer nie geschmückt, aber Erinnerungsstücke an Filmsets nimmt der Schauspieler zuweilen mit: „Nach dem TV-Dreiteiler ,Maximilian’, der nächstes Jahr im ZDF ausgestrahlt wird, habe ich einen Mantel geschenkt bekommen. Mit Fell und krassem Leder. Und von ,Smaragdgrün’ habe ich einen Degen mitgenommen. Den musste ich allerdings zunächst dem Regieassistenten mitgeben, weil ich gleich andernorts Termine hatte. Der hatte ihn zunächst in seiner Wohnung. Mittlerweile ist der Degen Teil der Bavaria-Ausstellung in München. Da ist er gut aufgehoben.“

Zu den Top 3 der Filme, in denen Jannis Niewöhner mitgewirkt hat und die für ihn die intensivsten Drehs bedeutet haben, gehören „4 Könige“, die Zeitreisen-Trilogie (Rubinrot, Saphirblau, und Smaragdgrün) und „Jonathan“, der im Oktober anläuft. Bei diesen Filmen habe er Beruf und Leidenschaft am meisten ausspielen können.

Die sogenannte Edelstein-Trilogie, Filme, die über fünf Jahre im gleichen Team entwickelt wurden, hätten ihn, so Niewöhner „im Sinne der Kunst auf ganz vielen Ebenen geprägt“. Die Aufmerksamkeit sei da, „Regisseure und Produzenten hören einem mehr zu, lassen einen mitwirken“. Bei dem Dreh zu „Jonathan“ sei das der Fall gewesen.

Am 7. Juli war Deutschlandpremiere von Smaragdgrün. Jannis Niewöhner ist „zufrieden mit den Zuschauerzahlen. Als Schauspieler ist für ihn der Film längst abgedreht. Rund um den Kinostart war er als Hauptdarsteller aber bei der Reklame auf allen Kanälen gefordert: „Das gehört zu meinem Beruf dazu und ist richtig Arbeit. Allein die Kinotour zwei Wochen durch Deutschland, täglich in zwei, drei Städten, Autogrammstunden, Frage- und Antwort-Runden im Kino, Fotos. . .“ Das immer mit demselben Elan zu meistern, sei für ihn eine gute Übung gewesen. „Es fällt mir immer leichter.“ Anstrengend sei so eine Tour von Kino zu Kino, die im Team mit einer Kolonne von drei bis vier Autos absolviert werde. „Einmal waren wir so fertig, dass wir bei einem Pressetermin nicht mehr wussten, dass wir in Marburg waren.“

Und wann ist der vielbeschäftigte und vielbeobachtete Schauspieler, der es längst in die Promi- und Klatsch-Zeitschriften wie Bunte und Gala schafft, mit jedem Filmstart und jeder neuen Auszeichnung für sein Schauspiel mehr mediale Aufmerksamkeit erfährt, wieder mal in Kempen oder Krefeld? „In den nächsten Wochen! Auf jeden Fall.“

Smaragdgrün wird er sich aber nicht mit seinem Eltern im Kempener Kino ansehen: „Sie waren bei der Premiere in Köln dabei.“ Aber bis Weihnachten ist es ja nicht mehr weit.

“ Der Film „Smaragdgrün“ mit Jannis Niewöhner in der Hauptrolle läuft heute um 14.30 Uhr in den Kempener Lichtspielen. Morgen gibt es zwei Vorstellungen: um 12 und 14.30 Uhr.

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