Kempen Der Film zum Uniformappell

Curd Louis Dahlmann (Self) wurde zum Ehrenleutnant der Garde ernannt. In seinem Unternehmen war zuvor gedreht worden.

Kempen: Der Film zum Uniformappell
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Die Prinzengarde Kempen hatte geladen und viele ließen sich das Spektakel nicht entgehen. Es dürften im Kolpinghaus etwa 450 Gäste gewesen sein, die den traditionellen Regiments- und Uniformappell erlebten. Dabei wurde der 59-jährige Curd Louis Dahlmann zum 20. Ehrenleutnant der von Heiner Hermans angeführten Garde ernannt.

Curd Louis Dahlmann, ein gebürtiger St. Huberter, war begeistert: „Natürlich ist das eine besondere Ehre und Auszeichnung für mich“, sagte der Unternehmer, der gerne und oft Tennis spielt, kegelt und mit seinem Bruder Axel das Unternehmen Dahlmann mit Baumarkt und Gartencenter führt.

Der neue Ehrenleutnant war mit Ehefrau Eva, seinem Schwiegersohn Emanuel und seiner Tochter Julia gekommen. Die Leutnants-Kappe, die ihm wenig später der 1. Vorsitzende der Prinzengarde, Heiner Hermans, verpasste, saß. Die Laudatio auf den neuen Würdenträger hielt in origineller Form Kabarettist Stefan Verhasselt, der im vergangenen Jahr zum Ehrenleutnant gekürt worden war.

Verhasselt zeigte einen etwa zehnminütigen Film, den Stephan Jansen mit seiner Kamera aufgenommen und geschnitten hatte. An zwei Sonntagen hatte man im Self-Baumarkt in Kempen gedreht. Nur Axel Dahlmann wusste davon. Nahezu alle bisherigen Ehrenleutnants waren daran beteiligt gewesen, waren in die Rolle von Mitarbeitern oder Kunden geschlüpft. Am Info-Schalter stand beispielsweise der Geschäftsführer der Stadtwerke Kempen, Siggi Ferlings.

Zu den Kunden gehörten unter anderem Kempens Bürgermeister Volker Rübo mit seinem Pressesprecher Christoph Dellmans. Die Beiden wollten wohl schon mit dem Bau des neuen Kempener Rathauses beginnen und bestellten unter anderem jede Menge Zement, Holz, Dachziegel, inklusive 750 Kästen Bier. „Eine Wasserwaage brauchen wir nicht, wir machen das alles Pi mal Daumen“, witzelte Rübo.

Viel Beifall gab es für diesen Film, der bereits im Internet zu sehen ist (siehe Info-Kasten).

Ganz vorne im Kolpinghaus saß ein weiterer Ehrenleutnant, Rolli Wilmen. Der heute 71-Jährige war viele Jahre der Wirt der gleichnamigen Gaststätte und konnte sich noch gut daran erinnern, „als sich in meiner Kneipe die Prinzengarde am 23. Januar 1978, also vor exakt vier Jahrzehnten, gründete.“ Damals waren es 24 Mitglieder, heute sind es weit über 300.

Die Prinzengarde dürfte in den nächsten Wochen nahezu 40 Auftritte haben. Jetzt wurde beim Uniformappell alles erst einmal gerichtet. Spieß Rolf Posten und Kommandant Ralph Frahm nahmen den Appell ab, achtete streng auf das richtige Outfit. Einige Straf-Euros waren aber doch fällig, so als sich Jochen Jansen mit offener Hose präsentierte oder die Stiefel von Paul Koenen nicht geputzt waren. Es war natürlich alles nur Spaß. Auch, als vier Gardisten den Appell komplett verpennten und dafür zu einer Pauschalstrafe von 20 Euro verdonnert wurden.

Ehe die Band „Night Birds“ für Unterhaltung sorgte und zum Tanz animierte, zeigte nicht nur der Gastgeber mit den Mariechen und Offizieren einen Gardetanz. Die Trainerinnen Alessa Gerdes und Laura Wilmen führten zuvor die „Gardepänz“ auf die Bühne. Neun junge Mädchen; die Jüngste, Charlotte, war sieben Jahre alt.

Es glänzte und blinkte in der Kolping-Halle. Nicht nur, weil das Kempener Prinzenpaar vorne stand. Denn die Garde hatte anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens einen Jubiläumsorden herausgeben. Als der Vorsitzende Heiner Hermans die drei Vize-Bürgermeister, Otto Birkmann, Irene Steeger und Hans-Peter van der Bloemen, in trauter Runde zusammenstehen sah, hatte er eine Idee: „Euch kann ich mir gut als Dreigestirn vorstellen, Otto, der Prinz, Irene, die Jungfrau und Hans-Peter der Bauer.“

Es wurde ein vergnüglicher Abend, in dessen Verlauf viele der Ehrenleutnants schon über die nächste größere Tour sprachen. „Im April geht es nach München, dann schauen wir uns live das Spiel der Bayern gegen Borussia Mönchengladbach an“, freute sich schon jetzt Borussen-Fan Dr. Michael Gehlen.

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