Kunst : Das Weiße im Raum „beschreiben“
Für Edith Stefelmanns ist der künstlerische Prozess wichtiger als das Resultat. Sie überlässt kaum etwas dem Zufall.
Kempen. Ihr Ausstellungsraum an der Rabenstraße 21 überrascht mit seinem durchgehenden weißen Anstrich; Wände, Decke und Boden sind in der gleichen Farbe. Man hat das Gefühl in einem weißen Kubus zu stehen, und da kann der Blick durch die Fenster ins Grün der Pflanzen eines winzigen Hofs zum Anker werden, wenn die Wirkung des Raumes befremdet.
„Das Weiße im Raum ist für mich wie ein leeres Stück Papier, das beschrieben werden möchte“, sagt Edith Stefelmanns und fügt gleich noch hinzu: „Ich hänge auch reduziert auf.“
Bei solch einem klar strukturierten Raum ist es nicht verwunderlich, dass die Künstlerin in ihrer Arbeit wohl kaum etwas dem Zufall überlässt.
„Ich arbeite immer nach Konzept“, erklärt sie. „Spontan geht bei mir gar nicht! Noch bevor ich meine letzten Gedanken gemacht habe, weiß ich, was daraus wird.“ Von den Betrachtern ihrer Kunstwerke erwartet sie nicht minder eine geistige Auseinandersetzung mit ihren Arbeiten.
„Meine Kunst ist nicht für das Gros der Leute gemacht. Man muss sich mit ihr auseinandersetzen, muss nachfragen. Das ist etwas, was im digitalen Zeitalter vielen schwerfällt. Aber die Menschen, die zu mir kommen, haben echtes Interesse.“