Das Weihnachtsgeschäft in Kempen und St. Tönis brummt Christkind setzt auf „Gravi-Trax“ und „Tonies“

Kempen/St. Tönis · Das Weihnachtsgeschäft im stationären Spielwarenhandel brummt. Die WZ hat sich nach den aktuellen Trends umgeschaut.

Der St. Töniser Händler Stefan Lessenich präsentiert die Renner der Weihnachtssaison 2019: „Gravi-Trax“ und „Tonies“.

Der St. Töniser Händler Stefan Lessenich präsentiert die Renner der Weihnachtssaison 2019: „Gravi-Trax“ und „Tonies“.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Wer derzeit vor seinem Wunschzettel für Weihnachten sitzt, hat mehr denn je die Qual der Wahl. Im Fernsehen hat längst die auf Heiligabend fokussierte Werbung begonnen. Und das Internet ist ohnehin voll von Dingen, die die Herzen von Mädchen und Jungen höher schlagen lassen sollen. Aber auch für den stationären Spielwarenhandel hat die wichtigste Phase des Jahres begonnen. Die WZ hat sich umgehört, welche Spiele und Spielzeuge besonders gefragt sind.

Hörspiele sind im digitalen Zeitalter immer noch in

Laut Stefan Lessenich vom gleichnamigen Geschäft an der St. Töniser Hochstraße ist der Renner 2017 auch der Hit in diesem Jahr: die „Toniebox“. Der knuffige Würfel, erhältlich in verschiedenen Farben, ist bereits in vielen Kinderzimmern der Kassettenrekorder von heute. Figuren (Tonies), die extra gekauft werden müssen, liefern die Geschichten zum Hören. Die Bandbreite reicht von vorgelesenen Märchen und Geschichten wie Rapunzel und Nils Holgersson bis zu Hörspielen wie „Der kleine Hui Buh“ oder Janosch-Abenteuer. „Ein phantastisches Produkt“, findet Lessenich.

Sein Kempener Kollege Joachim Jansen nennt zuerst „Gravi-Trax“ als aktuellen Trend. Diese Kugelbahn werde schon das ganze Jahr über stark nachgefragt. Bei diesem System können junge Ingenieurinnen und Ingenieure „kreativ nach den Gesetzen der Schwerkraft“ Welten bauen, so der Hersteller Ravensburg. Es gibt Starter- und Erweiterungssets, außerdem „Action-Steine“, mit der die rollende Kugel so richtig auf Trab gebracht werden kann. Stefan Lessenich, der ebenfalls von einem hohen Interesse an diesen Produkten berichtet, nennt das „Katapult“ als Beispiel.

Im Traditionshaus Jansen – seit 1922 in Kempen – gehen auch die guten, alten Steiff-Tiere in diesen Tagen verstärkt über die Ladentheke, um unter den Weihnachtsbaum gelegt zu werden. Die „digitale Spielewelt“ überlässt der Betreiber dagegen anderen, er setze auf die klassischen Spielwaren. Dazu gehören – natürlich – Lego und Playmobil, die laut Jansen „immer gehen“.

Bei den Mädchen ist ein
Pferdehof einer der Renner

Bei den Mädchen steht lauf Stefan Lessenich der Pferdehof von Schleich oft ganz oben auf der Wunschliste – natürlich mit diversem Zubehör. Er beobachtet zudem, dass in den Familien wieder mehr gespielt werde, ob am Brett oder mit Karten. Ein Hit in diesem Bereich sind die sogenannten „Escape“-Spiele verschiedener Anbieter. „Man wird sozusagen in einem Raum eingesperrt und muss versuchen, ihn durch das Lösen von Rätselaufgaben wieder zu verlassen“, erklärt der Fachhändler aus St. Tönis. Das sei eher was für Kinder der höheren Schulklassen. Sogar Erwachsene kauften diese Spiele für sich, ergänzt Joachim Jansen.

„Nach wie vor sind kooperative Spiele sehr beliebt, und zwar quer durch alle Altersklassen“, sagt Friederike Wehse vom in Kempen ansässigen Moses-Verlag, der neben Büchern auch Spiele herausgibt. „Kooperative Spiele sind Spiele, in denen die Mitspieler nicht gegeneinander spielen, sondern sozusagen im Team gegen das Spiel antreten.“ Immer mehr solcher Spiele kämen auf den Markt. Diesen Trend habe man bereits 2017 mit dem Spiel „Kneipenquiz, das Original“ aufgegriffen und mit „Sebastian Fitzek Safehouse“ weitergeführt. „Safehouse“ kann man demnach ab sofort auch alleine spielen. „Das wiederum greift einen zweiten Trend auf, den zur Zeit viele Spieleverlage umsetzen“, sagt Wehse. Gemeint sind „Solitärspiele“, also für eine Person, in denen der Spieler knifflige Logikaufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu lösen hat.

Die „großen Kinder“ sind wichtige Kunden in der Vorweihnachtszeit, und das nicht nur in ihrer Eigenschaft als schenkende Eltern oder Großeltern. Lessenich: „Das Wichteln im Kollegenkreis spielt eine große Rolle.“ Während Frauen unter anderem zu Tassen, Schildern und Kalendern mit lustigen Sprüchen griffen, seien Männer vom ferngesteuerten Auto in Mini-Format begeistert – „für den Schreibtisch“.

Für Eltern, die vielleicht um den Weihnachtsfrieden bangen, hat Lessenich einen extra Geschenk-Tipp: den „Grolltroll“ von  Coppenrath. Der blaue Geselle soll helfen, das kindliche Grollen, das jede Familie kennt, spielerisch zu beheben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort