Das Museum bleibt eine Baustelle

Die Sanierungsarbeiten verzögern sich weiter. Nun musste das Kulturamt notgedrungen zwei geplante Sonderausstellungen absagen. Die Konzerte in der Paterskirche sollen stattfinden.

Das Museum bleibt eine Baustelle
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Die Sanierungsarbeiten im städtischen Kramer-Museum stehen unter keinem guten Stern. Wegen weiterer Verzögerungen im Zeitplan musste das Kulturamt jetzt zwei geplante Sonderausstellungen absagen. Die Aktionen „Die Farben eines Sommers“ (Kempener Kunstkreis, 6. November bis 4. Dezember) und „Trolle, Tompte, Nissen. Skandinavische Weihnachten“ (6. November bis 29. Januar) werden nicht stattfinden.

„Wir können keinen reibungslosen Ablauf garantieren. Daher haben wir uns zur Absage entschlossen“, sagt Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese auf Anfrage der WZ. Die Weihnachtsausstellung habe man auch im Kreuzgang des Erdgeschosses aufbauen wollen. Und gerade dort stecken die Bauarbeiter mitten in den Sanierungen.

Wie schon mehrfach berichtet, begründet die Stadt die Verzögerungen mit den „vielen Unwägbarkeiten“, die bei Arbeiten in einem denkmalgeschützten Gebäude wie dem ehemaligen Franziskanerkloster nicht einzuplanen seien. Man wisse halt nicht immer, was einen hinter den dicken Mauern erwartet, so Friese.

Neben dem Ärger über die Verzögerungen gehören zu diesen Unwägbarkeiten aber auch witzige Anekdoten. So hätten Bauarbeiter in den Mauern des Kreuzgangs entdeckt, dass dort Fugen mit historischen Rokokosaal-Fliesen verfugt worden sind. „Und wir haben eine tote Fledermaus entdeckt, die wohl über Jahrzehnte in den Mauern gesteckt haben muss“, sagt Friese.

Gearbeitet wird derzeit nicht nur im Kreuzgang, sondern auch an den neuen Toilettenanlagen. Deshalb müssen die Besucher weiterhin mit dem provisorischen Toilettenwagen an der Seite zur Franziskaner Straße vorliebnehmen. „Das wird auch bei den Oktoberveranstaltungen so sein“, sagt Friese. Nächster Termin ist ein Konzert in der Reihe „Weltmusik“ am kommenden Donnerstag in der Paterskirche. Grundsätzlich habe die Chefin des Kulturamtes noch keine Klagen von den Konzertbesuchern über die provisorischen Toiletten bekommen. Trotzdem hofft Friese, dass die neuen WC-Anlagen zumindest zu den Novemberterminen fertig sind.

Wie lange die Arbeiten im ehemaligen Franziskanerkloster an der Burgstraße insgesamt noch dauern werden, scheint indes völlig offen zu sein. Die Museumschefin hofft, dass bis Ende des Jahres eine Menge geschafft sein wird. „Allerdings kann ich zum Zeitplan keine Prognosen abgeben“, so Friese. Ursprünglich sollte eigentlich im November alles fertig sein.

Aus Sicht der Stadt ist auf jeden Fall gewährleistet, dass alle geplanten Veranstaltungen — bis auf die nun abgesagten Ausstellungen — stattfinden können. Außerdem ist der Zugang zur Stadtbibliothek im 2. Obergeschoss gewährleistet. Ebenfalls möglich ist der Besuch der Sonderausstellung zur NS-Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Stattfinden wird ab Dienstag auch die Kinder-Ferienaktion „Pippi Langstrumpf und ihre Freunde“. Die Ausstellungsräume des Kramer-Museums und des Museums für niederrheinische Sakralkunst im Erdgeschoss werden allerdings bis auf weiteres geschlossen bleiben.

www.kempen.de

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