Urnenhalle auf dem Grefrather Friedhof Das Kolumbarium kommt

Der Grefrather Bestatter Andreas Camps stellte sein Projekt vor.

Grefrath. Die marode Friedhofskapelle auf dem Grefrather Friedhof wird nun saniert und in ein Kolumbarium umgewandelt. Die Entscheidung, den Auftrag an den Grefrather Andreas Camps vom gleichnamigen Bestattungshaus zu erteilen, wurde in der jüngsten Ratssitzung gefällt.

Die Friedhofskapelle. Archiv-Foto: Lübke.

Die Friedhofskapelle. Archiv-Foto: Lübke.

Endlich könne er loslegen, sagte der 47-Jährige Montag im WZ-Gespräch. Drei Jahre habe es gedauert, „um dieses rechtlich nicht einfache Pilotprojekt“ auf den Weg zu bringen. Demnach bleibt die Gemeinde Friedhofsbetreiber und Camps übernimmt als „Privatunternehmer und gleichzeitiger Investor die Friedhofskapelle sowie Nebengebäude um ein Kolumbarium zu betreiben“.

Kapelle und Aufbahrungsräume seien seit 2006 nicht mehr in Betrieb und verfielen zusehends, so der Grefrather: „Gebäude und Beete wurden immer unansehnlicher. Sie sind nicht gerade einladend für die Friedhofsbesucher.“ Von der ersten Idee bis zur Umsetzung sei es ein weiter Weg gewesen. Nun ist aber alles rechtssicher unter Dach und Fach. „Mit unserem überzeugenden Projektvorschlag konnten schließlich alle Bedenken ausgeräumt werden“, sagte Andreas Camps. Und lobte Bürgermeister Manfred Lommetz, der der Sache frühzeitig positiv gegenüber gestanden habe. Camps: „Ihm ging es vor allem darum, für den Friedhof ein vernünftiges Eingangsbild zu gestalten, ohne zu viele Mittel aufwenden zu müssen, da diese wiederum die Friedhofsgebühren belasten würden.“

Seit 50 Jahren gibt es die vom Architekten Heribert Möller entworfene Friedhofskapelle. Sie bestimme das Bild des Grefrather Friedhofs und könne nun mit ihrer außergewöhnlichen Architektur der Gemeinde erhalten bleiben.

Andreas Camps möchte so schnell wie möglich mit den notwendigen Umbaumaßnahmen starten. Besonderes Augenmerk will der Bestatter auf den Erhalt der baulichen Substanz richten. „Bei der Sanierung legen wir Wert darauf, Kapelle und Halle so weit wie möglich in ihrer derzeitigen Form zu erhalten“, sagte Camps. Im Gebäudeinneren würden die notwendigen Anpassungen für eine Nutzung als Kolumbarium vorgenommen. Die geplanten Urnen-Nischen-Wände sollen Raum für mehr als 200 Plätze bieten. Neue Fenster, Türen, Haustechnik, eine Heizungsanlage sowie die Anlage und Pflege des Parkes stehen auf der Maßnahmenliste. Auch die Toilettenanlagen sollen saniert werden und nach dem Umbau — die Fertigstellung soll im nächsten Jahr sein — der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Camps sieht das neue Angebot als Bereicherung und Ergänzung. Die Nachfrage nach Urnenplätzen steige stetig. Ursache hierfür seien die sich ändernden Lebensumstände in den Familien. Dadurch befinde sich die Bestattungskultur im Wandel.

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