Kempen Das glückliche Ende eines „langen und steinigen Wegs“

In St. Hubert ist am Freitag das Seniorenpflegehaus am Beyertzhof offiziell eröffnet worden. Seit Mitte Dezember läuft der Betrieb.

Kempen: Das glückliche Ende eines „langen und steinigen Wegs“
Foto: Kurt Lübke

St.Hubert. Das Bild vom langen und steinigen Weg wurde am Freitag in mehreren Reden verwendet. Anlass war die offizielle Einweihung des St. Huberter Pflegewohnheims des Lazarus-Hilfswerkes am Beyertzhof. Der Weg begann im September 2012 mit dem Beschluss des Stadtrates, dem Hürther Lazarus-Werk das Grundstück zum Bau eines Seniorenpflegeheims zu verkaufen. Doch leicht wurde die Entwicklung des Projektes nicht. Vor allem deshalb, weil Anwohner gegen die geplante Zufahrt zum Neubau neben dem Friedhof klagten. Letztlich bekam die Stadt vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf und dem Oberverwaltungsgericht Münster Recht. Es konnte gebaut werden. Und seit Mitte Dezember wohnen die ersten Senioren im Neubau.

Dierk Sutter, Geschäftsführer des Hilfswerks, machte gestern deutlich, dass der Rechtsstreit nun doch schon einige Zeit zurückliegt. Zu den Nachbarn, die einst zu viel Autoverkehr auf „ihrer“ Straße fürchteten, seien bereits gute Kontakte entstanden. „Aus anfänglichen Bedenken ist ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis entstanden. Vielleicht gelingt es uns sogar, dass daraus ehrenamtliches Engagement wird“, so Sutter.

Der Geschäftsführer dankte Bürgermeister Volker Rübo und den Vertretern von Rat und Verwaltung, dass man den langen Entstehungs- und Entwicklungsprozess gemeinsam gegangen sei. „Zwischenzeitlich gab es bei uns Gedanken, es sein zu lassen. Aber die Stadt Kempen hat uns immer wieder motiviert, am Ball zu bleiben“, sagte Sutter.

Bürgermeister Rübo stellte heraus, dass die Kempener und St. Huberter die neue Einrichtung als „ihr“ Haus wahrnehmen. „Das Lazarus-Hilfswerk steht zwar im Grundbuch. Trotzdem sehe ich es auch als unser Haus an“, so Rübo, der die Arbeit des Sozialdezernenten Michael Klee lobte. Außerdem stellte er das „Team“ mit Vera Becher-André und Petra Sdunek heraus. Die Projektentwicklerin des Lazarus-Werks und die inzwischen frühere Kempener Sozialamtsleiterin hätten einen großen Anteil an der Umsetzung der Idee.

„Mit dem Einzug der ersten Bewohner ist ein großer und jahrzehntelanger Wunsch der St. Huberter in Erfüllung gegangen“, sagte der Bürgermeister. „Ältere Menschen, die früher ihr geliebtes St. Huberter verlassen mussten, wenn sie nicht mehr in den eigenen vier Wänden leben konnten, können nun vor Ort wohnen bleiben.“

Volker Rübo bedankte sich zudem beim Heimatverein, der schon vor einigen Monaten großformatige Fotos für die Wände des Hauses spendiert hatte. Darauf sind Ansichten aus St. Hubert zu sehen. „Damit ist St. Hubert ein Teil des Lazarus-Hauses geworden“, so der Bürgermeister.

Auch Vertreter des neu gegründeten Fördervereins waren gestern vor Ort. „Wir möchten das Haus in den nächsten Jahren materiell aber auch ideell unterstsützen“, sagte CDU-Fraktionschef Wilfried Bogedain, der den Vorsitz des Fördervereins übernommen hat.

Das Haus hat 36 stationäre und 14 Tagespflegeplätze. Davon seien 23 bzw. elf belegt. Sobald weiteres Personal gefunden sei, würden die noch freien Plätze belegt, erklärte Sutter. Vor Ort leitet Gregor Eidens die Einrichtung, der auch für das Lazarus-Haus in Hüls verantwortlich ist.

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