Behörden Coronavirus: Halbfastenmarkt und Frühlingsfest in Kempen abgesagt

Kempen · Nach einem Erlass des Landes gilt vier Wochen lang ein Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern.

 Auch der für 17. März geplante Halbfastenmarkt in Kempen wurde am Dienstag abgesagt.

Auch der für 17. März geplante Halbfastenmarkt in Kempen wurde am Dienstag abgesagt.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Alles komme auf den Prüfstand, mit Absagen warte man aber noch ab. So der Tenor einer Pressemitteilung der Stadt Kempen, die am Dienstag um 15.26 Uhr versendet wurde. Parallel dazu standen jedoch Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Düsseldorf vor der Presse und verkündeten einen Erlass in Sachen Absagen in Zeiten des Coronavirus: Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern sollten grundsätzlich ausfallen. Beim Frühlingsfest erwartet die Stadt Kempen nach Angaben von Pressesprecher Christoph Dellmans 25 000 Besucher. 10 000 sollen es beim Halbfastenmarkt am 17. März sein. Und so folgte um 16.21 Uhr der Anruf des Stadtsprechers, dass nun doch einiges abgesagt werden müsse. Der Erlass sei soeben in Kempen eingetroffen.

„Die Stadt Kempen hat folgende Entscheidung getroffen“, hieß es dann um 16.39 Uhr in einer Pressemitteilung. „Alle Großveranstaltungen über 1000 Personen werden im Zeitrahmen von vier Wochen abgesagt. Dazu gehören aktuell der Halbfastenmarkt und das Frühlingsfest. Die weiteren Veranstaltungen werden von Woche zu Woche neu aufgenommen und dann wird darüber entschieden. Darüber hinaus werden mit allen Veranstaltern von Veranstaltungen unter 1000 Personen Gespräche geführt, inwieweit diese durchgeführt werden können. Hier kommt es zu Einzelentscheidungen durch die Ordnungsbehörde der Stadt Kempen.“ Diskutiert werde auch über das internationale Jugendturnier der Kempener Fußballvereine, das für den 2. und 3. Mai geplant ist, wie Dellmans im WZ-Gespräch bestätigte.

Mit Blick auf alle Konsequenzen aus dem Coronavirus sei nun „eine enge Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Kreises Viersen erforderlich“, wie die Stadt in der Pressemitteilung von 15.26 Uhr betont. Unterschiedliche Meinungen hatten Kreis Viersen und Stadt Kempen im Zusammenhang mit der Öffentlichkeitsarbeit zum Coronavirus (die WZ berichtete am Dienstag). Nach Bekanntwerden des ersten Falls in Kempen am vergangenen Donnerstag war die Stadt unter anderem mit einem eigenen Bürgertelefon in die Offensive gegangen. „Das Bürgertelefon der Stadt Kempen wird mit sofortiger Wirkung abgeschaltet“, hieß es nun am Dienstagnachmittag aus dem Rathaus. Denn bei einer Bürgermeisterkonferenz mit dem Landrat am Montag war es auch um eine „einheitliche Kommunikation“ im Kreis Viersen gegangen. Diese laufe nun zentral über den Krisenstab und das Gesundheitsamt des Kreises Viersen.

„Sollte es auf dem Stadtgebiet der Stadt Kempen zu Schul- und/oder Kindertagesstättenschließungen kommen, wird ein Info-Telefon der Stadt Kempen unter der bekannten Telefonnummer 02152/9174444 speziell für die Elternschaft wieder freigeschaltet“, heißt es weiter in der Mitteilung aus dem Rathaus. Solche Maßnahmen waren bislang nicht nötig. Zur einer Schulschließung ist es bisher nur in Schwalmtal gekommen, wo die Mutter einer Schülerin des Gymnasiums mit dem Virus infiziert ist. Insgesamt sind im Kreis Viersen sechs Menschen infiziert (Stand Dienstag, 16 Uhr). Info-Telefon des Kreises Viersen: 02162/5019350.

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