„Klartext“ in Grefrath : 250 Besucher bei Bosbach in der Laurentius-Kirche
Grefrath Das Gespräch zwischen dem Unionspolitiker und Rolf Tophoven lockte viele Gäste an. Bosbach sprach über Merkel, Trump, Putin und die AfD.
„Zuhause habe ich sowieso nichts zu sagen, bei meinen fünf Frauen – meiner Ehefrau und den vier Töchtern“, sagte schmunzelnd Wolfgang Bosbach. Dafür hatte er am Dienstag in Grefrath umso mehr zu sagen, als der 66-jährige Unionspolitiker dem Terrorismus-Experten Rolf Tophoven Rede und Antwort stand. „Klartext“, so hieß die gemeinsame Veranstaltung der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden.
Merkel hört sich Hirnforscher an, Bosbach die Höhner
Zu seinem Verhältnis zu Angela Merkel wurde Bosbach, der 23 Jahre lang dem Deutschen Bundestag angehörte und sein Mandat dann 2017 nicht nur aus gesundheitlichen Gründen abgab, gefragt. Merkel sei „immer loyal, nach außen sehr kontrolliert, auch schon mal verstimmt, wenn Parteifreunde anderer Meinung sind, im privaten Kreis schon mal mit einem gehörigen Mutterwitz ausgestattet“, so Bosbach. Die Kanzlerin habe also ein ganz anderes Naturell als Bosbach, der ein Beispiel nannte: „Als Angela Merkel 50 Jahre alt wurde, hatte sie einen Hirnforscher als Festredner, bei meinem 50. Geburtstag spielten die Höhner.“
Bevor das „erfahrene Schlachtross“, so die Titulierung von Tophoven, zu Fragen der Inneren Sicherheit, rund um die Flüchtlinge, zur AfD oder zur EU Stellung bezog, war erst einmal ein Wechsel des Veranstaltungsortes notwendig geworden. Denn ins Cyriakushaus hätten nur etwa 120 Gäste reingepasst. Es waren aber rund 250 gekommen, so dass die Veranstalter in die benachbarte Laurentius-Kirche auswichen.