Kempen Buttermarkt-Briefkasten ist jetzt gesperrt

Als Grund gibt die Post nun mögliche Verunreinigungen beim Weihnachtsmarkt an.

Kempen: Buttermarkt-Briefkasten ist jetzt gesperrt
Foto: Lübke

Kempen. Was die Deutsche Post am Montag nicht mehr geschafft hatte, hat sie am Dienstagmorgen umgesetzt: Der Briefkasten auf dem Buttermarkt ist geleert. Wohl mehrere hundert Briefe und Karten sollen nun nachträglich zugestellt werden, nachdem sie zum Teil bereits seit Ende November im Briefkasten in der Altstadt gelegen hatten (die WZ berichtete exklusiv).

Kempen: Buttermarkt-Briefkasten ist jetzt gesperrt
Foto: Lübke

Die Post begründete die Nicht-Leerung am Montag damit, dass man den Kasten während der Zeit des Kempener Weihnachtsmarktes nicht anfahren könne — und zwar auch nicht „unter der Woche“. Daher habe der Fahrer die Anweisung bekommen, den Standort vorerst nicht mehr anzufahren. Einen Fehler hat die Post aber nach eigenen Angaben gemacht: Es wurde versäumt, den Briefkasten zu sperren.

Auch das hat die frühere Bundesbehörde am Dienstag nachgeholt. Auf dem Briefkasten prangt nun ein roter Zettel mit dem Hinweis, dass der Kasten vorerst nicht geleert wird. Außerdem ist der Briefschlitz zugeschraubt worden. Ein Post-Sprecher bestätigt dieses Vorgehen auf WZ-Anfrage: „Der Briefkasten ist am Dienstagmorgen geleert worden. Außerdem ist der Kasten nun gesperrt.“

Das Argument der Post, den Briefkasten wegen des Weihnachtsmarktes nicht anfahren zu können, hatte unter anderem bei der Stadt Kempen für Unverständnis gesorgt. Pressesprecher Christoph Dellmans erklärte, dass der Kasten sehr wohl anzufahren sei. Schließlich würden auch andere Lieferfahrzeuge und weitere Transporter permanent auf und rund um den Buttermarkt unterwegs sein — und zwar trotz der vereinzelt stehenden Weihnachtsmarkt-Buden.

Die Pressestelle der Post brachte dann gestern einen neuen Dreh in die Geschichte. Die Sperrung sei zwar wegen des Weihnachtsmarktes erfolgt. Allerdings nicht wegen der „Anfahr-Problematik“, sondern aus einer Art „Selbstschutz“. „Bei Großveranstaltungen gehen wir häufig so vor, weil es immer wieder zu Verunreinigungen kommt“, so ein Post-Sprecher. Die Kästen würden bei Stadtfesten häufig als Mülleimer benutzt. „Und um die Post der Kunden zu schützen, beugen wir vor“, so der Sprecher. Es sei nicht das erste Mal, dass ein Kasten aus diesem Grund gesperrt wird.

Zumindest für den Briefkasten am Buttermarkt ist die jetzige Sperrung aber wohl eine Premiere. Das bestätigten der WZ gestern mehrere Geschäftsleute und Anwohner des Buttermarktes. „Das haben die jetzt zum ersten Mal gemacht“, sagt Guido de Nardo, Betreiber des Fotostudions „B 14“. Er hatte in der vergangenen Woche bemerkt, dass seine Post, die er immer in den Buttermarkt-Kasten wirft, in den vergangenen Wochen nicht bei den Kunden angekommen ist. Ende vergangener Woche beschwerte sich de Nardo bei der Post. Nach der WZ-Anfrage am Montag erfolgten dann Leerung und Sperrung.

Nach dem letzten Weihnachtsmarkt am kommenden Wochenende will die Post den Briefkasten nach eigenen Angaben wieder freigeben. Ob es direkt am Montag klappt, konnte die Pressestelle gestern nicht sagen.

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