Burgring: Gutachten zur Entschärfung

Politik und Verwaltung holen sich externen Sachverstand für 3000 Euro.

Kempen. „Tempo 50 ist an dieser Stelle ein bisschen gewagt.“ CDU-Ratsherr Jochen Herbst brachte es am Ende der Sondersitzung des Verkehrsausschusses zum Thema Burgring auf den Punkt: Fraktionsübergreifend wollen die Politiker auf dem Ring zwischen Kurfürsten- und von-Saarwerden-Straße neue Maßnahmen, um die Verkehrssituation zu entschärfen. Welche Maßnahmen das sein sollen, bleibt aber knapp einen Monat nach dem tödlichen Unfall noch offen. Eine 83-Jährige kam damals ums Leben, nachdem sie beim Überqueren des Burgringes an der von-Saarwerden-Straße von einem Auto erfasst worden war.

„Uns fehlt der Sachverstand, um jetzt eine konkrete Maßnahme zu beschließen“, machte der Erste Beigeordnete Hans Ferber deutlich. Es gebe zwar viele Ideen — auch von Bürgern und Parteien. „Ob diese Vorschläge sinnvoll sind, können wir aber nicht beurteilen“, so Ferber. Außerdem dürfe die Stadt keinen Alleingang machen: Kreis und Polizei seien mit im Boot. „Zudem fehlt immer noch der Unfallbericht der Polizei. Auch der könnte noch Aufschlüsse geben“, sagte der Beigeordnete.

Weil der Sachverstand noch fehlt, schlug Ferber vor, einen externen Gutachter zu beauftragen. Dieser soll die Verkehrssituation prüfen und dann geeignete Maßnahmen zur Entschärfung vorschlagen. „Diesem Gutachter werden wir alle Ideen der Parteien und auch aus Leserbriefen von Bürgern zur Verfügung stellen“, ergänzte Ferber. Es seien ja verschiedene Vorschläge im Gespräch: von Tempo 30 statt 50, über eine Fußgängerampel bis zur Verengung der Fahrbahn. Die Kosten für das Gutachten liegen bei zirka 3000 Euro. Die Fraktionen folgten dem Vorschlag einstimmig.

Die CDU ergänzte den Prozess um eine Bitte an Ferber: „Sprechen Sie doch mal mit dem Kreis und der Polizei über eine vor-übergehende Reduzierung auf Tempo 30. Vielleicht kann man das auf kurzem Wege einführen — solange, bis ein Gutachten vorliegt“, sagte Klaus Wollersheim. Die Verwaltung will der Bitte nachkommen. Ferber: „Versprechen kann ich aber nichts.“

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