Bürgerinitiative: Fachmarktzentrum - „Bislang existieren nur Plänchen“

Manfred Lommetz diskutierte in der Buchhandlung von Karl Gross mit den Gegnern.

Grefrath. Zwei Herzen schlagen in seiner Brust: Der parteilose Bürgermeister Manfred Lommetz legte beim fünften Treffen der Bürgerinitiative (BI) „Wir für Grefrath“ seine kritische Haltung gegenüber dem geplanten Fachmarktzentrum am Berger Platz ab und ließ sich in der Rolle des BI-Gegners die Argumente der Bürger erklären.

Nach dem aktuellen Stand seitens der Politik gefragt, sagte Lommetz: „Seit der letzten Ratssitzung ist nichts geschehen.“ In dieser Zeit formierten sich die Fachmarkt-Gegner zur Initiative, sammelten bislang rund 1500 Unterschriften und suchten den Dialog. Lommetz vermochte nicht zu sagen, ob so ein Zentrum den Ortskern fördert oder schädigt.

„Gibt es dann einen Abfluss oder Zufluss von Kaufkraft?“, wollte Apotheker Dieter von Laguna wissen. Alle bisherigen Befragungen und Gutachten seien „wenig konkret und nicht repräsentativ“ gewesen, führten die BI-Mitglieder an. „Wir schaffen etwas, was wir nicht brauchen“, meinte eine Frau. „Wir prüfen genau, was für die Bürger und den Handel sinnvoll ist“, antwortete ihr Lommetz.

Dennoch gab er zu: „Bislang existieren nur Plänchen.“ Und die sagten wenig über den Mehrwert eines Fachmarktzentrums aus. Selbst, wenn dieses Einkaufszentrum einen Sogeffekt für Grefrath haben sollte, bliebe die Frage nach dem Ortskern.

„Der ist für Grefrath ein Alleinstellungsmerkmal. Wir, die Sport- und Freizeitgemeinde, sollten an unserer Individualität festhalten. Grefrath läuft nicht außer Konkurrenz“, sagte BI-Mitglied Karl Gross. Lommetz beruhigte: „So dramatisch, wie besprochen, wird das nicht. Grefrath wird nicht sterben — mit oder ohne Fachmarktzentrum.“

Er regte ein „größeres Gespräch“ der BI mit mehreren Politikern an: „Ihre Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Und der Umgangston ist fair.“

Bei der nächsten Ratssitzung am 28. März will Karl Gross die Unterschriftenliste überreichen, die BI plant ein Treffen vor Ort. Zum weiteren Vorgehen sagt Gross: „Unsere letzte Patrone ist noch nicht gezündet.“

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