Breyell: Lidl will Nettetaler Wasser

Nun ist es raus: Eine Tochter des Discounters will im Speckerfeld Millionen investieren, so die „Lebensmittel Zeitung“.

Breyell. Unter größter Geheimhaltung arbeitet die Stadt seit über einem Jahr an der Ansiedlung eines neuen Betriebs im Speckerfeld. Die investitionswillige Firma habe ausdrücklich darauf bestanden, den Namen nicht zu nennen, um die Konkurrenz nicht aufzuscheuchen.

Jetzt hat die Geheimniskrämerei ein Ende. In ihrer jüngsten Ausgabe nennt die "Lebensmittel Zeitung" (LZ) Ross und Reiter: Eine Tochter-Firma von Lidl wolle in Breyell eine eigene Mineralwasser-Produktion aufbauen. Das bestätigte am Freitag Dietmar Sagel, bei der Stadt Nettetal für Wirtschaftsförderung zuständig.

Eine Reihe von Eckdaten sind schon länger bekannt: Auf dem knapp zehn Hektar großen Areal südöstlich der AJL-Tankstelle zwischen Bundesstraße7 und Autobahn 61 will ein Getränke-Hersteller das modernste Werk seiner Art in Europa errichten. Geplant sind Investitionen von bis zu 100 Millionen Euro und bis zu 200Arbeitsplätze.

Mehr Details sind der "LZ" zu entnehmen. Die Lidl-Tochter Mitteldeutsche Erfrischungs-Getränke (MEG/ Leisslinger) soll nach unbestätigten Informationen der Investor sein. Angesichts seiner raschen Expansion stoße der Discounter mit rund zwei Milliarden Litern Absatz an Brunnengetränken "wohl an die Kapazitätsgrenze".

Zudem scheinen neue Standorte aus Logistikgründen und Umweltaspekten angeraten. "Unter diesem Aspekt ist vor allem das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen ein weißer Fleck", so die "LZ".

In Nettetal steht in der nächsten Woche eine entscheidende Sitzung zu dem Thema an. "Industriegebiet Breyell; Firmenansiedlung" heißt es unter Punkt3 der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses.

Der tagt am Donnerstag ab 18.30 Uhr im Lobbericher Rathaus am Doerkesplatz. Im öffentlichen Teil geht es um die Grundsatzentscheidung der Gewerbeansiedlung. Im nichtöffentlichen Teil soll es dann um den eigentlichen Grundstücksverkauf gehen.

In der Vorlage der Stadt für die Sitzung stehen eine Reihe weiterer Details zu dem Projekt. Zum Beispiel, dass ein bis zu 35 Meter hohes Regallager geplant ist. Dass bis zu 200 Lastwagen die Firma täglich anfahren und verlassen.

Dass 750.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr gefördert werden sollen. Dass die Stadtwerke ihre eigenen Wasserrechte in Breyell dann aufgeben würden, ohne die Wasserversorgung der Bürger in Frage zu stellen.

All dies und noch mehr ist der Vorlage zu entnehmen. Nur der Name des Investors, der wird öffentlich nicht genannt. Aber der ist ja dank der "Lebensmittel Zeitung" kein Geheimnis mehr...

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