Breyell: Junge Senioren helfen Müttern und Kindern

Die ehrenamtliche Initiative „Aktiv im Alter“ bildet erste Arbeitsgruppen.

Breyell. Kinder sollen lachen, einsame Menschen wieder Freude haben. Dafür wollen sich in Nettetal so genannte junge Senioren einsetzen. Sie schlossen sich bei der Abschlussrunde der Bürgerforen "Aktiv im Alter" am Dienstagabend in Breyell zu Arbeitsgruppen zusammen, um ihren Mitmenschen Gutes zu tun. Unterstützung bekommen sie von verschiedenen Einrichtungen und Wohlfahrtsverbänden - und von der Stadt Nettetal.

"Ich finde es beeindruckend, dass viele Nettetaler konkret was anpacken wollen", freute sich Heidi Lappen aus Kaldenkirchen. Die 58-Jährige ist ehrenamtlich in der Hospizarbeit tätig, will sich auch bei neuen Initiative einbringen: Sie meldete sich zur Arbeitsgruppe, die Angebote wie Tanztee, Literatur und Philosophisches Café auf die Beine stellen möchte.

Heidi Lappen: "Solche Initiativen haben bislang gefehlt in Nettetal, jetzt muss die Stadt aber auch zu ihrem Wort stehen und uns weiter unterstützen."

Unterstützung sagte die Stadt zu: "Mindestens bis Jahresende werden wir Sie begleiten", versprach Christian Fortmann. Nettetals Altenfachberater war zufrieden, dass "sich jetzt schon konkret was tut". Die Stadt habe ja nur den Anstoß gegeben, er hoffe, dass "Aktiv im Alter" später zu einem Selbstläufer wird.

Doch zunächst waren Fragen zu klären: wie Ehrenamtler bei Unternehmungen versichert sind, wer Räumlichkeiten stellt und Materialien bezahlt. Wohlfahrtsverbände und die Stadt werden bei solchen Fragen helfen, so Fortmann.

Viele Ideen wurden in den Foren erarbeitet, was die jungen Senioren vorhaben: Allein erziehenden Müttern beistehen, Alte im Rollstuhl spazieren fahren, Schüler bei Hausaufgaben unterstützen.

Gebildet wurde eine Gruppe für sinnvolle Freizeitangebote für Jugendliche verschiedener Nationalitäten. "Ich freue mich darauf, mich mit anderen zusammen zu engagieren", sagt Heinz Schmalohr. Dabei baut der Breyeller (62) darauf, dass die Stadt fürs ehrenamtliche Engagement "klare Strukturen" schafft.

Strukturen auch bei der Terminplanung forderte eine Teilnehmerin des Forums. Manche Politiker hätten ihre Unterstützung zugesagt, aber nicht kommen können, klagte sie: "Wie sollen sie hier mitmachen, wenn wir zur selben Zeit tagen wie der Stadtrat?"

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