Breyell: Auf historischen Pfaden

Auf reges Interesse stoßen die Führungen des Heimatvereins am Tag des offenen Denkmals.

Breyell. "Strömt herbei, ihr Völkerscharen", zitierte Werner Korzikowski. Der Vorsitzende des Breyeller Heimatvereins las den Text des Rheinlandliedes von einer großen Tafel, die über der historischen Haustüre Lobbericher Straße 1 prangt. Dort residiert die Stadtbücherei. Bis 1965 war dort und in den hinteren Gebäuden die Verwaltung mit Polzei und Gefängnis untergebracht.

Besondere historische Bedeutung hat das 1810 errichtete Gebäude als Geburtshaus von Johannes Peters (1820-1870), der als Komponist des Rheinlandliedes und Kölner Kapellmeister bekannt wurde. Auf reges Interesse stießen die historischen Ortsführungen am Tag des offenen Denkmals.

Korzikowski, Helmut Veikes und die kostümierte Theatergruppe des Vereins führten durch das historische Breyell. Vor dem Alten Lambert erinnerte Veikes an die erste urkundliche Erwähnung Breyells (1118) und führte dann zu gut drei Dutzend Baudenkmälern und Gebäuden. Die Breyeller waren Krämer. Sie transportierten und verhandelten alles, womit Geld zu verdienen war. "Mit dem Bau der Eisenbahn ging es damit zu Ende", so Veikes.

Unterwegs erfuhren die Gäste, dass im Haus Lambertimarkt 18 vor 100 Jahren die Druckerei mit Verlag Giskes residierte und die erste Lithografie-Anstalt im Raum Nettetal eröffnete. Über die Biether Straße, wo Veikes an die Synagoge erinnerte, ging es zurück über die Josefstraße mit ihren Jugendstil-Villen zum ehemaligen Handelshaus Vortriede und zum Alten Pastorrat. "Wir konnten den Besuchern viel zeigen", freute sich Hubby Kreuels, die im Bauernhochzeitskostüm Geschichte im Erdgeschoss des Alten Lambert erläuterte.

"Die Vorbereitungen waren sehr kurzfristig", bedauerte Korzikowski. Die Stadt habe darauf gedrängt, den Tag des Denkmals in Breyell auszurichten. Viele Bürger befanden sich gestern aber mit der Pfarre in Kevelaer. Auch wurde bedauert, dass die Kirche wegen Bauarbeiten nicht gezeigt werden konnte. In einem anderen Jahr wäre das anders gewesen.

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