Boxer Amir Yassin - Zweimal Knock-out

Der 17-jährige Amir Yassin ist im Boxen bereits Niederrhein- und NRW-Meister.

Kempen. Bei einem erfolgreichen Boxer drängt sich einem automatisch das Bild von einem Bär von einem Mann auf. Dem will Amir Yassin aber so gar nicht entsprechen. Klein und schlank ist er, mit dem Schalk im Nacken und einem sympathisch-schüchternen Lächeln. Doch die Statur des 17-Jährigen sollte nicht täuschen: Amir ist derzeit eines der besten Pferde im Stall des Kempener Box-Clubs.

Dort trainiert der Schüler bis zu drei Mal in der Woche, dann gleich für vier Stunden. „Das Schwierigste ist die Reaktion“, sagt Amir. „Dem anderen auszuweichen und seine Schläge zu verteidigen.“

Zum Box-Club an der Otto-Schott-Straße kam der Jung-Sportler vor rund zwei Jahren. „Mein älterer Cousin hat auch hier geboxt“, erzählt er. „Das hat mich wohl beeindruckt, besonders seine Erfolge.“ Also ist er irgendwann einmal mit zum Training gegangen — und geblieben.

Amirs großes Vorbild ist kein Geringerer als Ex-Schwergewichtchampion Muhammad Ali. 60 Profikämpfe hat der Amerikaner bestritten — Amir hat immerhin schon sechsmal im Ring gestanden. Und jedesmal gewonnen. „Viermal nach Punkten und zweimal durch K.o.“, erzählt er.

Das hat ihm mittlerweile auch schon einige Titel eingebracht: In seiner Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm (Federgewicht) gewann er 2011 die Niederrheinmeisterschaft der Junioren. In diesem Jahr konnte er bereits die Titel Düsseldorfer Stadtmeister, Niederrhein- und Bezirksmeister für sich verbuchen. Im März boxte er sich zuletzt gegen Hahdi Sultani vom SC Colonia Köln sogar zum NRW-Meister.

Das finden selbst Amirs Eltern Eltern super. „Anfangs hielten sie Boxen für einen gefährlichen Sport“, sagt der gebürtige Palästinenser. Mittlerweile überwiege aber der Stolz auf ihren erfolgreichen Sohn. „Sie haben sich auch schon einige Kämpfe angeschaut und gesehen, dass alles sicher ist. Mit Kopfschutz, Tief- und Mundschutz kann eben nichts passieren.“

Als nächstes steht nun die Deutsche Meisterschaft im November an. Eine große Sache — trotzdem bleibt Amir bescheiden. „Ich möchte schon später mal in der ersten oder zweiten Bundesliga boxen“, sagt der Gesamtschüler. „Trotzdem sehe ich meine Zukunft eher in einem normalen Beruf, nicht als Profi-Boxer.“

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