Borussen-Junge zähmt den Geißbock

Im Kendelpark wurden die Kräfteverhältnisse in der Fußball-Bundesliga nachgestellt. Außerdem gibt Heimatdichter Jupp Pasch mit einem neuen Buch ein Comeback: „Ook dat noch“.

Borussen-Junge zähmt den Geißbock
Foto: Karin Schenk

St. Hubert. Der St. Töniser Werner Lessenich hat im Rahmen seines Projekts „Eiserne Fans“ schon viele Skulpturen mit einem Schal der Mönchengladbacher Borussia geschmückt. Nun wurde deutlich, dass der eiserne Gladbach-Fan vor allem in St. Hubert aktiv war und ist. Am Kendel ist nun bereits die fünfte Skulptur zu einem eisernen Fan geworden. Nach dem Hubertus-Brunnen (Markt), Schäfer (Velbuschpfad), „Das Neueste“ (Park Dr. Karl-Rudolph-Haus), „Junge mit Enten“ (Parkanlage „Am Steinvogtshof“) hat sich Lessenich nun der neuesten St. Huberter Skulptur angenommen: dem Jungen mit der störrischen Ziege. Und passender könnte diese Figur für den Borussen-Schal wohl kaum sein. Schließlich erinnert die Ziege verdächtig an den Kölner Geißbock, der sich in der Nähe eines grün-weiß-schwarzen Schals vielleicht etwas unwohl fühlt. Kein Wunder, dass die Ziege da störrisch wird.

Borussen-Junge zähmt den Geißbock
Foto: Lessenich

Kendel-Geflüster

Die Anzahl der „Eisernen Fans“ in St. Hubert ist mehr als beachtlich, wie Werner Lessenich dem Flüsterer verraten hat. Mit fünf Schal-Skulpturen liegt das Kendeldorf im Spitzen-Bereich von Lessenichs inoffizieller Tabelle. Nur Mönchengladbach (6) und Düsseldorf (5) können da mithalten. In Kempen war Lessenich dreimal aktiv: Martins-Denkmal (Buttermarkt), Kappesbauern (Donkwall) und die Ringer (Burgstraße). Viel mehr Wissenswertes über Werner Lessenich und seine Borussen-Aktionen gibt es im Internet:

eisernefans.de

Wer kennt das nicht: Es wird Frühling und das große Aufräumen beginnt. So ging es auch dem bekannten St. Huberter Mundartautor Jupp Pasch. Eigentlich sollte das kürzlich veröffentlichte Buch in Mundart-Poesie „Dat war et“ das letzte Mundartbuch sein. Aber es kam anders. „In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte ich begonnen, plattdeutsche Redewendungen, die ich im alltäglichen Leben von meist älteren Leuten meines Heimatortes St. Hubert hörte, in einer Schulkladde zu notieren“, erzählt Pasch. „So kamen rund 350 Redewendungen zusammen, kurze knappe Sprüche, die es in sich haben.“ Als Jupp Pasch die Kladde Anfang 2018 in den Händen hielt, um sie beim Altpapier zu entsorgen, schien ihm diese Absicht nicht richtig. Diese Sammlung war zu wertvoll, um auf der Müllkippe zu landen. „Von der plattdeutschen Heimatsprache ist nicht mehr viel lebendige Substanz vorhanden. Mundart wird nur noch von wenigen gesprochen und immer weniger verstanden“, so Jupp Pasch. Er entschloss sich, die in fast 50 Jahren entstandene Sammlung plattdeutscher Redewendungen mit einer Übersetzung ins Hochdeutsche in Buchform zusammenzufassen.

Und so entstand ein Buch mit dem Titel „Ook dat noch“ — „Auch das noch“. Nicht nur Mundartfreunde werden dieses besondere Buch mit 24 Themengruppen (von A wie Alter bis W wie Weisheiten) zu schätzen wissen und Freude daran haben. Zur Einstimmung des interessierten Lesers schreibt Jupp Pasch: „Verlust — Eine alte Redeweise kam mir heut’ zu Ohren. Wenn ich sie nicht niederschreibe, geht sie bald verloren.“

Autor Pasch betont: „Das ist nun wirklich das letzte Mundartbuch von mir.“ Er hofft, dass die Redensarten dadurch bei einigen Menschen nicht in völlige Vergessenheit geraten. Jupp Pasch verfasste bisher an die 30 Bücher: Eigene Gedichte, Lyrik und Texte, Märchensammlung, Lieder- und Kochbücher, Anthologien, aber auch heimatkundliche Werke. Jupp Pasch gehört zu den bekanntesten lebenden Mundartautoren des Niederrheins und wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1996 mit dem Rheinlandtaler für die rheinische Kulturpflege. Das bebilderte Buch (64 Seiten) ist im Verlag Kaltenmeier Söhne, Krefeld-Hüls, erschienen. Preis: 9,50 Euro. Es ist erhältlich im Buchhandel St. Hubert (mo’s Bücherkiste, Königsstraße 6) und in Kempen (Wissink und Thomas).

Für alle Glaubenden und Suchenden, aber auch für alle Skeptiker bietet die katholische Kirchengemeinde einen etwas anderen Gründonnerstag an. Von 18 bis 24 Uhr werden morgen in der Kirche verschiedene Aktionen angeboten. Um 18 Uhr wird zunächst das Abendmahl gefeiert. Um 19 Uhr lädt die Katholische Frauengemeinschaft und um 19.30 Uhr dann die Katholische Arbeitnehmerbewegung zur Betstunde in die Krypta ein. Von 20.30 bis 24 Uhr ist die Kirche für verschiedene Aktionen geöffnet. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind willkommen, die zahlreichen Angebote zu nutzen. Diese sind mal kreativ, mal ruhig, einige finden in Gruppen statt, andere allein. Um 20.30 Uhr findet zusätzlich im Chorraum hinter dem Altar die Anders-Aktion statt. Mit Texten und Musik können sich die Teilnehmer eine Auszeit vom Alltag gönnen und sich auf das Osterfest einstimmen. Ebenfalls im Chorraum findet um 22 Uhr ein kurzer Impuls statt. Eine Nachtwanderung gibt es um 23.15 Uhr. Treffpunkt ist unter der Orgelempore.

Zweimal im Jahr ist es die Kombination aus erlesenem Wein, duftenden Blumen und frischem Gebäck, mit der in der Gärtnerei van der Bloemen der Frühling bzw. die Weihnachtszeit eingeläutet wird. Nun geht es natürlich um den Frühling. Die Veranstaltung „Wein, Blumen und mehr“ von Hans-Peter van der Bloemen und Dr. Georg Mergler hat im Kendeldorf mittlerweile Kultstatus erreicht. Denn auch, wenn es draußen noch etwas frisch ist, können die Gäste unter dem Dach des Gewächshauses erste Frühlingsluft schnuppern. In diesem Jahr findet das beliebte Frühjahrsfest am Freitag, 20. April, von 17 bis 20 Uhr und am Samstag, 21. April, von 14 bis 20 Uhr statt. Mit dabei sind wieder Georg Mergler, der die Gäste mit ausgewählten Weinsorten versorgt, und Konditormeister Heinrich Poeth, der das passende Gebäck dazu liefert. Außerdem präsentiert das Team der Gärtnerein van der Bloemen, An Steinen 8, die aktuellen Frühlingsblüher und -gestecke.

Bleiben wir für diese letzte Meldung noch kurz am Wochenende 20./21. April. Denn dann — genauer gesagt am Freitag, 20. April — gibt es im Forum am Hohenzollernplatz zu feiern. Die Stadt Kempen und der Stadtsportverband laden zur Ehrung der besten Sportler ein. Nachdem die Veranstaltung im vergangenen Jahr ins Wasser gefallen war, wollen Stadt und SSV nun die besten Sportler des Jahres 2016 und 2017 küren. Bekanntlich hat sich der Verband mit dem St. Huberter Winand Lange an der Spitze neu aufgestellt und hat nun wieder Organisationspotenzial. Die Ehrung beginnt am 20. April um 19.30 Uhr.

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