Wo die Flüchtlinge unterkommen : Bisher kamen 370 Ukrainer nach Kempen
Kempen Die Stadt rechnet mit weiter steigenden Flüchtlingszahlen im Winter. Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer kommen in Privatwohnungen unter. Wie die Stadt für zusätzliche Unterkünfte sorgt.
. (biro/msc) Nachdem sich die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer, die auf der Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Kempen kommen, im Oktober verringert hatte, steigt diese derzeit wieder an und wird es in den kommenden Wintermonaten vermutlich weiter tun. Das teilt die Stadt Kempen auf Nachfrage mit. Seit Kriegsbeginn sind demnach mehr als 370 Ukrainer nach Kempen gekommen.
97 Personen wurden der Stadt offiziell zugewiesen, doch der Großteil – mehr als 260 Personen – kam zu Beginn des Krieges ohne Zuweisungsverfahren bei Familien, Freunden und hilfsbereiten Bürgern in Kempen unter. „Aktuell werden Personen aus der Ukraine überwiegend im geregelten Zuweisungsverfahren von der Landesregierung zugewiesen“, so eine Stadtsprecherin. Zu beobachten sei durchaus eine Fluktuation, da einige Ukrainer seit Kriegsbeginn weitergereist oder in anderen Städten und Gemeinden bei Familien oder Freunden untergekommen seien. Aktuell sind circa 100 geflüchtete Personen aus der Ukraine in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt Kempen untergebracht. Der Großteil sei aber weiterhin in privaten Unterkünften oder in eigenen Wohnungen untergekommen. Bei der Belegung in Gemeinschaftsunterkünften achtet die Stadt darauf, dass alleinstehende Frauen und Männer, Alleinerziehende mit Kindern oder Familien möglichst mit Personen aus demselben Herkunftsland untergebracht sind. „So wurden zum Beispiel extra Wohneinheiten für alleinstehende Frauen hergerichtet, und eine Gemeinschaftsunterkunft wurde überwiegend mit ukrainischen Kriegsgeflüchteten belegt“, so die Stadtsprecherin weiter.
Zurzeit seien Kapazitäten für weitere circa 20 Personen vorhanden. Darüber hinaus werden städtische Liegenschaften und Wohnungen renoviert – etwa Büroräume des alten Jugendamtes an der Antonisstraße in St. Hubert. Auch die Anmietung von privatem Wohnraum durch die Stadt werde geprüft.