Grefrath Bewegtes Jubiläumsjahr in Oedt

Der Oedter Heimatverein feiert 70. Geburtstag und hat jede Menge Pläne für das laufende Jahr.

Grefrath: Bewegtes Jubiläumsjahr in Oedt
Foto: Kurt Lübke

Oedt. Wandern zu Fuß oder mit dem Rad, vogelkundliche Exkursionen und Tagesfahrten, das sind nur einige der Unternehmungen, die im Terminkalender des Heimatvereins stehen. Doch 2017 feiern die Oedter ihr 70-jähriges Bestehen. Und aus diesem Grund gibt es einige zusätzliche Aktivitäten. Doch dazu später. Die WZ hat sich nämlich auch mit dem Vorsitzenden Karl A. Willmen und dem Ehrenvorsitzenden Heinz Panzer über die Wünsche des Vereins für 2017 unterhalten.

Grefrath: Bewegtes Jubiläumsjahr in Oedt
Foto: Heimatverein

„Dass uns die Gemeinde das Rathaus schenkt“, lacht Heinz Panzer, frei nach dem Motto: Wünschen darf man sich alles. Oder zumindest, so Panzer, dass der Verein weiter sein Museum in der alten Girmes-Villa betreiben kann. „Dieser Standort hat für uns Priorität“, sagt Willmen. Das Haus habe Geschichte und diese würde man preisgeben, wenn man das Gebäude verkaufe. Panzer: „Das wäre eine Schande.“ Zudem sei die Villa repräsentativ und werde von der Gemeinde für eben solche Zwecke und auch für Sitzungen genutzt.

564 Mitglieder hat der Verein. Ein paar mehr wünschen sich die beiden Oedter trotzdem. Vor allem Jüngere, die sich auch im Vorstand engagieren. Willmen ist 72 Jahre alt und möchte, „bevor ich 80 bin, den Vorsitz in jüngere Hände geben“. Der Verein interessiere sich nicht nur für die Vergangenheit, sondern sei auch der Natur und Kultur eng verbunden, so Willmen.

Ein weiteres Projekt, das die Heimatfreunde in diesem Jahr vorantreiben wollen, ist die Überdachung von Mauerresten an Burg Uda sowie ein kleines Besucherzentrum an der Burg. Bekanntlich hatte es dazu im vergangenen Jahr einen Wettbewerb mit 21 Architektur-Studenten der Düsseldorfer „Peter Behrens School of Arts“ geben. Drei Entwürfe waren prämiert worden. „Inzwischen haben wir die Kostenschätzung für die einzelnen Entwürfe erhalten“, berichtet Willmen. Diese beliefen sich von 160 000 bis 350 000 Euro.

Die Wahl sei nun auf den Entwurf von Lars Schmidt gefallen. „Schmidt aus Köln schlug ein Plastikdach vor, ergänzt jedoch um eine Holz-Pergola für ein effektvolles Schattenspiel auf dem Gemäuer“, schrieb damals die WZ. Die Stahl- und Holzkonstruktion ordne sich der Burg Uda als dominantem Bauwerk unter, so eine Begründung von Willmen für die Entscheidung. Zudem könne später leicht ein Besucherzentrum angebaut werden. Mit den geringsten Erstellungs- und überschaubaren Folgekosten sei das Projekt zu verwirklichen. Zumal die Denkmalschützer des Landes bereits ihre Zustimmung signalisiert hätten. Jetzt warte man auf den detaillierten Kostenplan, um sich dann auf die Suche nach Geldgebern zu machen.

„Ausverkauft ist bereits unsere zweitägige Fahrt nach Ostfriesland“, freut sich Willmen. Und auch für die Jubiläumsveranstaltungen im Laufe des Jahres wünschen sich Willmen und Panzer viele Gäste. Zunächst gibt es am 10. März in der Albert-Mooren-Halle um 19 Uhr einen Vortrag des St. Huberters Jupp Pasch. „Wie war das 1947, vor 70 Jahren?“, fragt Pasch und schildert, wie es damals am Niederrhein zu ging — auf Platt. Dazu wird ein Film aus Oedt zu sehen sein. Daran schließt sich die Jahreshauptversammlung des Vereins an.

Internationaler Museumstag ist am 21. Mai. Deshalb zeigt der Verein eine Sonderausstellung anlässlich seines Geburtstages im Oedter Rathaus. Außerdem gibt es eine Führung durch die denkmalgeschützten Teile der ehemaligen Firma Girmes und Burg Uda hat geöffnet. Und zwar wie das Museum von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist an diesem Tag frei. Musik und Unterhaltung stehen am Samstag, 10. Juni, in der Albert-Mooren-Halle. Beim „Bunten Abend“ treten Künstler aus der Region auf. Die Kosten betragten 13 Euro, eine Anmeldung ist bis 5. Mai nötig.

Der Familienaktionstag der Gemeinde zieht in diesem Jahr nach Oedt. So können der Heimatverein und die Gemeinde ein großes Fest rund um Burg Uda feiern. Vereine und Gruppen aus ganz Grefrath und auch der Umgebung sollen dabei mitmachen. Einige Programmpunkte stehen schon fest, wie Puppentheater, mittelalterliche Musik durch die Gruppe Firfelanz und ritterliches Flair durch Habitare — die beide auch schon bei den Mittelalter-Festen im Freilichtmuseum waren. Wer am 16. September dabei sein möchte, kann sich noch bei Karl A. Willmen anmelden, Tel. 02158/6315. Zudem kann der Verein noch Helfer gebrauchen. Willmen: „Wir haben zwar schon viel Unterstützung allein durch unsere 40 Burghelfer. Aber es gibt immer was tun.“

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