Neu im Amt Beigeordneter Gielen: „Gemeinsam etwas für Kempen bewegen“

Kempen · Seit 1. April ist Bennet Gielen neuer Schul-, Jugend- und Sozialdezernent in Kempen.

 Bennet Gielen am Schreibtisch seines Büros im neuen Rathaus am Bahnhof. Dort arbeitet er im mittleren Gebäude.

Bennet Gielen am Schreibtisch seines Büros im neuen Rathaus am Bahnhof. Dort arbeitet er im mittleren Gebäude.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Gemeinsam. Dieses Wort verwendet Bennet Gielen auffallend oft. Gemeinsam will er die Projekte im Dezernat B der Stadt Kempen vorantreiben. Gemeinsam mit den Kollegen im Rathaus. Gemeinsam mit der Politik. Der neue Beigeordnete für Soziales, Schule, Senioren, Jugend und Sport hat am 1. April seinen Dienst angetreten. Mitten in der Corona-Krise. In dieser Zeit eine Gemeinsamkeit am neuen Arbeitsplatz zu entwickeln, ist sicher kein leichtes Unterfangen.

„Ohne Frage ist das ein ganz besonderer Start. Und ich hätte sicher auch gerne jedem Mitarbeiter die Hand geschüttelt. Aber das geht nun mal nicht“, sagt der 39-Jährige. Dennoch habe er bereits mit dem Großteil der Mitarbeiter aus seinem Zuständigkeitsbereich Gespräche führen können. Gute Gespräche, wie er sagt. Die „direkten“ Kollegen sitzen fast alle in den drei neuen Rathäusern am Bahnhof. „Hier habe ich auf jeden Fall schon eine Menge kennengelernt“, so Gielen. Im Hauptsitz am Buttermarkt noch nicht. „Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir noch bis mindestens 4. Mai im Wochenrhythmus zwischen Homeoffice und Präsenz im Rathaus wechseln.“

Auch mit Vertretern der Politik gab es schon Termine. Und es wird noch welche geben. So mit den jeweiligen Vorsitzenden der Fachausschüsse, die in Gielens Ressort fallen. Gesprochen habe er auch schon Monika Schütz-Madré von den Grünen. Die Fraktion, die gemeinsam mit der SPD gegen Gielens Wahl gestimmt hatte. Die Parteien, die bis zum Schluss für Gielens parteilosen Vorgänger Michael Klee gekämpft hatten, begründeten die Nicht-Wahl des CDU-Manns unter anderem damit, dass er in den Fachbereichen des Dezernates B noch keine Erfahrung habe.

„Ich bin aber davon überzeugt, dass ich in diesen Bereichen etwas bewegen kann“, sagt der Volljurist. Ferner habe er durchaus vielseitige Erfahrungen vorzuweisen. In der Eifelgemeinde Simmerath, wo Gielen bis Ende März vier Jahre lang Beigeordneter war, sei er Stellvertreter des Bürgermeisters gewesen. Insofern habe er in Vertretungszeiten sämtliche Bereiche zu verantworten gehabt. Und als persönlicher Referent von Landrat Peter Ottmann (2011 bis 2015) seien seine Aufgaben ebenfalls „dezernatsübergreifend“ gewesen, so Gielen. „Im Kern geht es mir aber darum, dass wir hier in Kempen alle gemeinsam etwas bewegen. Ich will mit allen Fraktionen ergebnisoffen diskutieren und das Beste für diese Stadt erreichen“, sagt der neue Beigeordnete. Parteigrenzen gebe es für ihn nicht.

In Corona-Zeiten seien insbesondere Jugend- und Schulamt mit dem Thema Notbetreuung befasst. „Gerade mit Blick auf ständig neue Verordnungen ist das keine einfache Aufgabe“, sagt der neue Chef. Um die Sorgen der Kempener Eltern, die der Vater von zwei Töchtern (5 Jahre und 7 Monate alt) bestens kennt, müsse sich Verwaltung nun kümmern. „Diesen Anspruch haben die Bürger. Und den erfüllen wir auch.“ Die Teams würden ausgezeichnete Arbeit leisten.

Parallel gehe aber auch neben Corona das Geschäft weiter. Schulcampus, Kita-Neubauten, Senioren-Versorgung, Flüchtlingsunterkünfte, Sportstätten – an allen Ecken und Enden habe das Dezernat B genug zu tun. „Ich bin mir bewusst, dass wir große Baustellen haben. Ich freue mich aber darauf, diese Herausforderungen anzugehen“, so Gielen. In Sachen Kita-Ausbau hatte er am Mittwoch im WZ-Gespräch die Nachricht, dass es für den Neubau an der Bendenstraße in St. Hubert wohl im Mai konkrete Eckdaten gebe. „Das wäre schon ein großer Schritt.“

Als Führungskraft sieht Gielen sich nicht als „leitender Sachbearbeiter“. „Meine Aufgabe besteht darin, die guten Mitarbeiter, die wir hier haben, so einzusetzen und zu motivieren, dass die Stadt Kempen diese großen Ziele erreicht“, sagt Bennet Gielen. Er habe den Eindruck, dass man sich auf die Teams der Verwaltung verlassen könne. „Kempen hat so viel Potenzial. So viel, wie es nur wenige vergleichbare Städte haben.“ Auf dieser Basis könne eine Menge weiterentwickelt werden.

„St. Martin“, sagt der Elmpter auf die Frage, was er in den vergangenen Jahren als erstes mit Kempen verbunden habe. „Natürlich auch die schöne Altstadt mit der guten Gastronomie und tollen Einzelhandelsgeschäften.“ Er hofft, dass er dieses Angebot alsbald ohne Corona-Einschränkungen genießen könne.

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