Bei der FDP geht die Tendenz zu einem Investor

Die Liberalen beraten noch zur Burg. Derzeit sehen sie aber keine Notwendigkeit für eine städtische Übernahme.

Kempen. Die Grünen wollen eine städtische Übernahme der Burg, die CDU tut sich noch schwer mit einer Entscheidung und die FDP strebt wohl an, dass die Stadt lieber die Finger vom Millionenprojekt lassen soll. Das ist zumindest der Stand bei den Liberalen nach einer ersten Sondersitzung der Fraktion. „Wir haben unsere Beratungen noch nicht abgeschlossen, aber bei uns geht die Tendenz dahin, dass wir einen Investor brauchen“, so Fraktionschefin Irene Wistuba gegenüber der WZ.

Aus Sicht der FDP ist es auch nicht notwendig, dass die Stadt die Burg zunächst vom Kreis übernehmen muss, um an Einfluss auf Planungen eines möglichen Investors zu gewinnen. „Da die Stadt das Planungsrecht für die Burg ohnehin hat, halten wir weiterhin das Heft des Handelns bei uns und können mitbestimmen, was mit der Burg künftig geschehen soll“, so Wistuba.

Was auch immer aus der Burg wird, zwei Aspekte will die FDP für Kempen sichern: regelmäßige Burgturmbesteigungen für die Öffentlichkeit und das traditionelle Martinsfeuerwerk, das von den Burgtürmen abgeschossen wird.

Für wenig gehaltvoll hält die FDP die Ergebnisse der vorgelegten Machbarkeitsstudie. Die bislang geschätzten Sanierungskosten von sieben bis 10,7 Millionen Euro seien sicher nicht das Ende der Fahnenstange. „Diese Investitionsplanung ist nebulös. Man kann keine klaren Strukturen und keine Prioritäten erkennen“, sagt die Fraktionsvorsitzende.

Im Zusammenhang mit den schon geäußerten Positionen einzelner Parteien weist Wistuba auf die Geschehnisse auf Kreis-Ebene hin. „Kreis-Grüne und Kreis-CDU wollen die Burg lieber heute als morgen loswerden“, sagt die Kempenerin, die auch Fraktionsvorsitzende der FDP im Kreistag ist.

Bei allen Überlegungen machen die Liberalen deutlich, dass es in Kempen vorrangige Projekte gebe: Sanierung der Schulen und WLAN-Ausbau, Sanierung der Sportplätze und Neubau von Kunstrasenflächen, Baugebiete in Tönisberg und im Kempener Westen, Sanierung der Bahnstraße in St. Hubert, Sanierung des Rathauses am Buttermarkt, Umsetzung des Projektes „Neues Rathaus“.

Und was sagen Sie, liebe Leserinnen und Leser, zur Zukunft der Burg? Am Freitag von 10.30 bis 11.30 Uhr stehen die Pläne für das Denkmal im Mittelpunkt der Debatte bei der „Redaktion vor Ort“. WZ-Mitarbeiter stehen auf dem Buttermarkt — am Rande des Wochenmarktes. tkl

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