Baugebiet Kreuzkapelle: Im Frühjahr rollen die Bagger

Los geht es mit Kanal- und Straßenarbeiten. Ab Sommer könnte im ersten Abschnitt schon an Häusern gebaut werden.

Kempen. Wenn alles nach Plan läuft, werden 2012 die Baugenehmigungen für das Baugebiet „An der Kreuzkapelle“ erteilt. Der Planungsausschuss stimmte am Dienstagabend mit einer Enthaltung (Freie Wähler) und zwei Gegenstimmen (Grüne) zu, dass der Bebauungsplan dazu nun öffentlich ausgelegt wird.

„Wir wollen die Planungen noch in diesem Jahr abschließen“, sagte Stephan Kahl, Technischer Beigeordneter, am Mittwoch zur WZ. „Dann könnten im Frühjahr 2012 die Kanal- und Straßenbauarbeiten beginnen.“ Im Laufe der zweiten Jahreshälfte könnten das Gebiet vermarktet und die Grundstücke verkauft werden. „Dann stünde den ersten Hochbaumaßnahmen nichts mehr im Wege“, so Kahl.

Der Bebauungsplan, der jetzt ausgelegt wird, umfasst nur den ersten Abschnitt des gesamten Geländes zwischen St. Töniser Straße, Gebiet „Südlich Saarstraße“ und B 509. „Jetzt geht es nur um die Fläche bis etwa in Höhe der Kreuzkapelle“, erklärt Kahl. Dort sollen etwa 70 Wohneinheiten entstehen — wovon 20 auf das geplante Mehrgenerationenhaus entfallen. „Es stehen also etwa 40 Grundstücke für Einfamilien- und Doppelhäuser zur Verfügung“, sagt der Beigeordnete.

Schon jetzt gebe es „wesentlich mehr“ Bewerber als städtische Grundstücke. Nach verschiedenen Kriterien (zum Beispiel Familienverhältnisse, bestehendes Eigentum, Bezug zu Kempen) hat die Stadt also freie Auswahl bei den Bewerbern.

Wann es an die Planung des zweiten Abschnittes geht, ist laut Kahl noch offen: „In Richtung B 509 sind einige Grundstücke noch nicht in städtischem Eigentum.“ Gleiches gelte für einen möglichen dritten Bauabschnitt zur Kreuzung St. Töniser Straße/B 509 hin.

Zurück zum ersten Abschnitt: „Wir sind zuversichtlich, dass dort das Projekt ‚Besser Gemeinsam Wohnen‘ realisiert wird“, so Kahl im Ausschuss. Mitglieder des Vereins, der das Mehrgenerationenhaus errichten möchte, waren als Zuhörer gekommen. Zudem sollen am Siedlungsrand gegenüber der Kreuzkapelle vier dreigeschossige Stadthäuser als Ein- oder Mehrfamilienhäuser entstehen. Falls das Mehrgenerationenhaus nicht gebaut wird, gibt es einen alternativen Plan, in dem die Reihe der Stadthäuser fortgeführt wird.

Die Verwaltung hat genaue Vorstellungen, wie diese aussehen sollen, um den Siedlungsrand ansprechend zu gestalten und Rücksicht auf die Kapelle zu nehmen. Dort sollen keine „Klötze“ entstehen, betonte Kahl. Daher müssten potenzielle Grundstückskäufer einen Entwurf vorlegen.

Michael Rumphorst (Grüne) kritisierte erneut den Plan der Stadtwerke, das Neubaugebiet mit Fernwärme zu versorgen, als Fehlentscheidung. Es sei versäumt worden, dort erneuerbare Energien zu fördern. Stephan Kahl erklärte, dass man beim Verkauf der städtischen Grundstücke die Bauherren verpflichten kann, sich ans Fernwärmenetz anzuschließen. Das behindere den Ausbau von erneuerbaren Energien und sei eine „Katastrophe“, entgegnete Rumphorst. Die Firstrichtung für die Häuser sei im Bebauungsplan nicht vorgeben, erklärte Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox. So kann jeder Bauherr sein Haus für die Nutzung einer Solaranlage ausrichten.

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