Badespaß wird immer teurer

Die Stadtwerke erhöhen zum 1. Oktober die Preise. Steigende Personal- und Energiekosten sind die Gründe.

Badespaß wird immer teurer
Foto: Lübke

Kempen. Für Schwimmfreunde hatten Siegfried Ferling und Norbert Sandmann am Freitag keine guten Nachrichten. Bei einer Pressekonferenz sagten die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke, dass sich die Eintrittspreise im Schwimmbad Aqua-Sol zum 1. Oktober erhöhen werden. „Eine Anpassung der Badpreise ist nach acht Jahren der Stabilität dringend erforderlich“, so Ferling. In dieser Zeit seien unter anderem die Kosten für Personal und Energie gestiegen. Norbert Sandmann sprach von Mehrkosten im „deutlich sechsstelligen Bereich“ — pro Jahr.

Die „Preisanpassung“ bedeutet konkret, dass alle Einzeltarife mindestens einen Euro teurer werden. Die Tageskarte für Erwachsene (ab 16 Jahre) kostet künftig 6,50 statt fünf Euro. Kinder zwischen vier und 15 Jahren zahlen für die Nutzung von Hallen- und Freibad vier statt drei Euro.

Die Erhöhung der Tarife gilt im übrigen auch für das Schul- und Vereinsschwimmen. „Da ist die Stadt im Prinzip unser Kunde. Die Anpassungen befinden sich in dem Bereich der normalen Tarife“, so Sandmann.

Erhebliche Änderungen gibt es auch bei den Dauerkarten. Die Geldwertkarten in Höhe von 50 und 100 Euro sowie die Saisonkarten (150 Euro) werden abgeschafft. „Stattdessen führen wir unsere Bad-Card ein“, sagt Ferling. Für einen Monat kostet so eine Karte für Erwachsene 50 Euro, für drei Monate 135 Euro. „Damit kann man unbegrenzt Hallen-, Außen- und Solebereich nutzen“, so Ferling. Er sieht darin einen deutlich verbesserten Service: „Die Kunden sind so flexibler.“ Im Verhältnis zur Sommersaison-Karte für fünf Monate (150 Euro) ist die „Bad-Card“ (135 Euro) für drei Monate allerdings auch teurer.

Ein weiteres neues Produkt ist der Badtarif „12 für 10“. Für 65 Euro kann man zwölfmal schwimmen gehen. „Im Gegensatz zur früheren Saisonkarte ist diese Zwölferkarte auch übertragbar — also nicht personengebunden“, sagt Siegfried Ferling. Auch größere Gruppen könnten dieses Tarifangebot nutzen.

Mit den Eintrittspreisen erhöhen sich auch die Gebühren für verschiedene Schwimm- und Fitneskurse. Ein Schwimmkurs für Kinder mit zehn Einheiten kostet künftig 80 statt 70 Euro. „Das entspricht der Anpassung des Eintrittspreises“, so Norbert Sandmann.

Ein „gutes halbes Jahr“ habe die Geschäftsführung gemeinsam mit den Aufsichtsgremien über das neue Tarifkonzept diskutiert — keinem Beteiligten sei die Erhöhung leicht gefallen. Ferling: „Wir kommen aber nicht drumherum. Die gestiegenen Ausgaben können wir auch durch die Preisanpassung nicht decken. Bäderbetrieb wird immer ein Zuschussgeschäft bleiben.“ Zudem habe man den Sanierungen des 1971 eröffneten Bades Rechnung tragen müssen.

„Wir haben in verschiedenen Bereichen investiert“, so Ferling. Jüngst in die Duschanlagen. Weitere Renovierungen stehen an: „Wir werden einzelne Bereiche nach und nach unserem neuen Eingangsbereich anpassen.“ Dieses räumliche Konzept soll sich durch das gesamte Bad ziehen.

Den Vergleich mit umliegenden Bädern müsse das Aqua-Sol aber auch ab 1. Oktober nicht scheuen: „Im Wettbewerbsvergleich gehören wir immer noch zu den günstigen.“

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