Autorin schreibt über den Kempener Alltag im Krieg

Autorin beschreibt ihre Kindheit in der Thomasstadt.

Kempen. Die Ellenstraße in Trümmern, tote Pferde auf den Feldern, und beim Spielen immer das Risiko, auf eine Phosphor-Bombe zu stoßen: Während des Zweiten Weltkrieges in Kempen Kind zu sein, war oftmals schwer. Erinnerungen an diese Zeit hat Ruth Theodora Finke, geborene Renkes, in einem autobiografischen Buch veröffentlicht.

Die Autorin lebt heute in Ditzingen bei Stuttgart, hat aber ihre Kindheit in Kempen verbracht. In „Und dann kamst du auch noch“ berichtet sie von Nächten im Luftschutzbunker, der Erstkommunion in der Paterskirche, und natürlich vom großen Martinszug.

Wer einen Roman mit ausgefeilter Handlung, Spannungsbogen und geschliffener Sprache erwartet, wird sich mit „Und dann kamst du auch noch“ schwerlich anfreunden können. Zu sehr liegt der Fokus auf der unmittelbaren Wiedergabe des Erlebten: Abrupt aneinandergereiht sind die einzelnen Episoden. Im Vordergrund steht meist die Auseinandersetzung mit der als kalt und lieblos wahrgenommenen Mutter, die jedoch als literarische Figur nicht so recht an Kontur gewinnen will.

Wem es dagegen um Schilderungen aus erster Hand geht, die verdeutlichen, wie der Kempener Alltag in der Kriegs- und Nachkriegszeit für viele Familien aussah, der wird im Buch einige interessante Details finden.

„Und dann kamst du auch noch“ ist als Taschenbuch im Verlagshaus Schlosser erschienen und kann unter der ISBN 978-3-86937-213-6 bestellt werden. Es kostet 12,90 Euro.

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