Autohaus Tendyck: Zuversicht trotz Insolvenzeröffnung

Nissan- und Volvo-Händler Richard Tendyck spürt nach eigenen Angaben die Auswirkungen der Diesel-Debatte.

Autohaus Tendyck: Zuversicht trotz Insolvenzeröffnung
Foto: Kurt Lübke

Kempen/Lobberich. Das Autohaus Tendyck mit Sitz in Lobberich sowie Zweigstellen in Kempen und Dormagen befindet sich im Insolvenzeröffnungsverfahren. Das bestätigte Inhaber Richard Tendyck auf Anfrage der WZ. „Insbesondere die Diskussionen rund um die Diesel-Fahrzeuge haben uns zu dieser Maßnahme gezwungen“, begründet Tendyck das Verfahren, das laut Insolvenzregister des Krefelder Amtsgerichts am 24. Januar eröffnet worden ist.

Wegen der Ungewissheit zur Zukunft des Diesels würden sich die Kunden beim Kauf zurückhalten. Zudem gebe es ein erhöhtes Aufkommen an sogenannten Leasing-Rückläufern. Heißt, dass Kunden ihre Diesel-Fahrzeuge nach Ablauf eines dreijährigen Leasing-Vertrages lieber zurückgeben als sie zu kaufen. Laut Tendyck ist es dann für ihn als Händler schwierig, diese gebrauchten Diesel-Autos weiterzuverkaufen.

Tendyck, der in Lobberich die Marken Nissan und Volvo sowie in Dormagen nur Nissan vertreibt, ist aber zuversichtlich, dass sein Unternehmen eine Zukunft hat. Die Zusammenarbeit mit der Insolvenzverwalterin Nada Nasser aus Krefeld laufe reibungslos. „Wir haben bis zur Eröffnung des Verfahrens alle Löhne und alle Rechnungen gezahlt“, so Tendyck. Alles sei geordnet gelaufen. Die etwa 30 Mitarbeiter hätten auf keinen Cent ihrer Löhne verzichten müssen. Auch jetzt nicht: Derzeit werde — wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben — Insolvenzgeld bezahlt.

Richard Tendyck, der gemeinsam mit Sohn Andreas als Geschäftsführer des Unternehmens fungiert, sieht das Insolvenzeröffnungsverfahren auch als Möglichkeit zur Umstrukturierung. Er sei guten Mutes, dass der Betrieb der Autohäuser sowie der Autofit-Werkstatt an der Hülser Straße nach dem 1. April geordnet weitergeht. Bis dahin laufe das derzeitige Verfahren.

„Wir verkaufen weiterhin Autos und spüren ein großes Vertrauen unserer Kunden und Geschäftspartner“, sagt Tendyck. Die Händler Nissan und Volvo hätten auch „kein einziges“ Auto abgeholt. Beruhigen kann der Betreiber Kunden, die sich möglicherweise Sorgen um ihre eingelagerten Räder machen. „Die rund 5000 bei uns gelagerten Räder gehören den Kunden und sind selbstverständlich nicht Teil der Insolvenzmasse“, so Tendyck.

Der Kempener, der auch Obermeister der Kfz-Innung im Kreis Viersen ist, verkauft seit 35 Jahren Autos. Zunächst handelte er mit den Marken Daihatsu und Citroën — seit rund 30 Jahren ist Tendyck Nissan-Händler. tkl

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